Emotionale Sensitivität …

Mit dem Herzen siehst du mehr

Diane Jordan

Durch die Corona Pandemie ist vieles anders und da sich die Welt scheinbar „langsamer“ dreht, fallen einem auch manche Dinge mehr auf. Mir zumindest geht das so. Man hat mehr Zeit zum Nachdenken oder wie ich, zum Lesen. Mein neuestes Buch „Mit dem Herzen siehst du mehr“ von Aljoscha Long und Ronald Schweppe beschäftigt sich mit buddhistischen Weisheitsgeschichten und Meditationen über die Kraft des Mitgefühls. Den Schutzumschlag des Ratgebers ziert ein hübscher Seerosenteich. Im Zentrum des Bildes befindet sich ein Kreis aus verschiedenfarbigen bunten Fischen. Ich vermute mal, dass es Kois sind. Darüber steht der Titel „Mit dem Herzen siehst du mehr“, der mir sehr gut gefällt und mich auf den ersten Blick an die schönen Zitate von Antoine de Saint-Exupéry erinnert. Aber hier geht es ja um Buddha, seine Weisheiten, Meditation und Mitgefühl…. Das Inhaltsverzeichnis bietet einen ersten Überblick über die einzelnen Kapitel. Dann folgt ein Verzeichnis der Übungen und Meditationen.

Gestartet wird mit dem frommen Wunsch von Buddha: „Mögen alle Wesen glücklich sein. Mögen sie alle in Sicherheit und Freude leben.“

Das liest sich doch sehr schön, oder? Aber was ist eigentlich Mitgefühl? Fängt man an darüber nachzudenken, merkt man schnell, dass es wie bei einem tiefen Seerosenteich ist und das manches schwammig und im Verborgenen aufblitzt oder schon an der Oberfläche ist. Anteilnahme an Angst, Sorgen oder Schmerzen ist gerade in unseren heutigen Zeiten nicht gerade an der Tagesordnung. Jeder ist nur auf sich bedacht. Dies finde ich sehr bedauerlich. Den Impuls dem Mitmenschen zuzuhören, zu trösten, unter die Arme zu greifen oder einfach nur zu signalisieren, ich bin für dich da, ist leider immer mehr aus der Mode gekommen. Zumindest fühlt es sich für mich so an. Und Einfühlungsvermögen scheint ein „kostbares“ und „rares Gut“ zu sein. Diese Menschen kann man mit der Laterne suchen, wie meine Oma immer zu sagen pflegte. Zum Glück habe ich einen Lieblingsmenschen, der diese großartigen Eigenschaften besitzt und auch im Alltag lebt und vorlebt. Verbundenheit, Mitgefühl und Güte, auch über die Unzulänglichkeiten und Unperfektheiten von mir hinwegzusehen und mit einem Lächeln und Augenzwinkern wieder „einzunorden“. Ich vermute ja stark, dass diese Eigenschaft angeboren ist. Die Bereitschaft kann man vorleben, leider wird sie aber nicht immer angenommen und umgesetzt. Schade eigentlich, denn mitfühlend agieren, mentale Ressourcen nutzen, trösten und aufmuntern kann viel bewirken. Die Menschen einen, anstatt sie zu entzweien, gerade in schwierigen Zeiten besonders wichtig, wie ich finde. Mut, Kraft und Liebe oder ein kleines Lächeln kosten nicht die Welt, nur ein wenig Überwindung und Eigenantrieb und wird dem Leser im Kapitel: „Raus aus dem Schneckenhaus“ näher gebracht. Und vielleicht auch etwas genauer hinsehen und zuhören. Als Fotografin fällt mir das besonders auf. Verschiedene Perspektiven werden nicht immer auf den ersten Blick deutlich. Manchmal hilft es, wenn man das „Objekt“ umkreist um weitere Bildaussagen in den Fokus zu rücken. Und so ist es auch im „wirklichen, realen Leben“. Auf den Blickwinkel, Mitgefühl, die Empathie und den Willen etwas zu bewirken, sei es im Kleinen oder Großen, kommt es meiner Meinung nach an. Aber auch auf die Selbstakzeptanz und sich so anzunehmen, wie man ist. Das dauert meist auch einige Jahre und wächst mit der Lebenserfahrung bis man an diesen Punkt kommt. Zumindest bei mir war das so. Und ich muss ehrlich gestehen, dass ich für die Meditation zu hibbelig und unruhig bin. Leider, da schießt mir immer nur Blödsinn durch den Kopf.  Der „innere“ Weg, also das reinhorchen in mich selbst, klappt trotzdem ganz gut. Ich bin irgendwie ein Bauchmensch und fahre damit meist sehr gut. Im Buch werden dazu verschiedene Tipps gegeben. Den Fokus auf das eigene „Du“ lenken, der Verbundenheit „Flügel“ verleihen, die Verbundenheit erkennen. Und danach die Reflexion. Cool finde ich auch die Gebrauchsanweisung für mehr Gelassenheit. Da ich ein typisches „HB – (Männchen) Frauchen“ bin (Wer wird denn gleich in die Luft gehen…)  und da so eher eine meiner Problemzonen steckt. Aber das Alter regelt das, 🙂 man wird ruhiger, grins 🙂 und auch nicht mehr so sportlich. Da ist dann eher Bodenhaftung angesagt.

Von Buddha gibt es dazu dieses schöne Zitat: „Liebevoll nimm dich an, bleib achtsam- jetzt, morgen, immerdar. Zunächst finde den Weg, dann lebe den Weg und überwinde auf diese Art das Leid“.

Ich empfehle, euch diese Buch, mit den buddhistischen Weisheiten gerne! Und ziehe als Fazit für mich daraus:  Mitgefühl ist der Schlüssel, um die Welt ein Stück besser zu gestalten! Was berührt dich?

Inhalt:

Mitgefühl macht glücklich und schenkt unserem Leben Sinn und Bedeutung. Und nicht nur das: Wissenschaftliche Studien belegen, dass ein mitfühlendes Miteinander auch eine nachweislich heilende Wirkung auf Körper und Seele hat.
Die Erfolgsautoren Aljoscha Long und Ronald Schweppe zeigen, wie wir die lebensverändernde Kraft des Mitgefühls in uns kultivieren können – ganz gezielt, Tag für Tag: Durch kleine Meditationen, durch Gesten der Freundlichkeit, durch liebevolle Achtsamkeit – und durch inspirierende buddhistische Geschichten, die uns erkennen lassen: Wir sind nicht allein. Alles ist mit allem verbunden.
Ein Buch für alle, die mit der Macht der positiven Gefühle sich selbst und dem Leben ganz neu begegnen wollen.

Die Autoren:

Aljoscha A. Long studierte Psychologie, Philosophie und Linguistik. Er ist als Autor, Komponist, Therapeut, Taijiquan- und Qigong-Lehrer tätig. Bekannt geworden ist Aljoscha A. Long durch zahlreiche Publikationen und seine Seminartätigkeit in den Bereichen Psychologie und Philosophie. Er lebt mit seiner Frau, der chinesischen Heilerin Fei Long, in München und Guangzhou.

Ronald P. Schweppe ist Orchestermusiker und Autor zahlreicher Bücher im Bereich Spiritualität und Lebenskunst. Ausbildung in NLP und MBSR (Stressbewältigung durch Achtsamkeit). Seit etwa 40 Jahren beschäftigt er sich praktisch und theoretisch mit fernöstlicher Philosophie und Zen-Buddhismus. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in München.

Weitere Bücher:

Die 7 Geheimnisse der Schildkröte, Karma-Die Gebrauchsanweisung, Bao und das Geheimnis der Gelassenheit, Wenn du geliebt werden willst, dann liebe

Fazit: **** Sterne. “Mit dem Herzen siehst du mehr“ ist im Lotos Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat   256 Seiten die einen weiter bringen können …

Heilkunst oder Hexenwerk

Paracelsus –

Auf der Suche nach der unsterblichen Seele

Diane Jordan

Auf meinen neuen historischen Roman „Paracelsus – Auf der Suche nach der unsterblichen Seele“ von Eva-Isabel Schmid habe ich mich richtig gefreut, da mich von je her altes Heilwissen und der Mensch Paracelsus an sich fasziniert.

Das Cover macht auf mich einen historischen Eindruck und scheint perfekt zur Thematik des Buches zu passen! Es sieht für mich auf den ersten Blick recht mittelalterlich aus! Der Klappentext liest sich zügig und macht Lust auf mehr. Die Romanfiguren Paracelsus, Caspar, Jacob, Margret, Wilhelm oder Laurencz sind gut und detailreich beschrieben und mit eigenwilligen Charaktereigenschaften versehen.  Die Wortwahl und der Schreibstil sind meines Erachtens nicht so passend. An der einen oder anderen Stelle in der Lektüre, stört mich das mal mehr oder weniger sehr. Paracelsus und der Reiz des Stoffes Heilpflanzen sowie die Besonderheit der Anfänge der Medizin sind faszinierend. Für mich als Heilpraktikeranwärterin spannend zu lesen. Allerdings finde ich es mehr als gruselig, dass die „Eingriffe“ ohne Betäubung oder Narkose stattfanden. Besonders, als unserem „Medizinstudenten“ die Münze zur Heilung in den Kopf geschlagen wird. Kaum vorstellbar in der heutigen Zeit. Auf die folgenden Seiten bin ich mehr als gespannt. Tja, da sind mehrere merkwürdige und gleichzeitig spektakuläre Szenen, wenn man so Kapitel um Kapitel weiter liest.

„Sex sells“ wird hier etwas holperig mit Aberglaube, Zauberei, vulgären Ausdrücken und Heilmethoden ohne Narkose aufgetischt. Mir ist das etwas zu unglaubwürdig. Schade eigentlich, da hätte ich mehr erwartet. Hexen, Geister und unheimlich grausame Menschen reihen sich Seite an Seite. Das Armut und Aberglauben vielerorts zur Hexenverfolgung führten, ist mir aus dem Geschichtsunterricht bereits bekannt. Trotzdem gefällt mir hier leider nicht alles, was ich so lese… Schade 😦 ich bin etwas enttäuscht. Vielleicht wird es später wieder etwas authentischer und realistischer. Auch die Wortwahl und den Sprachstil finde ich nicht immer glücklich. Die Charaktere verlieren nach und nach….

Aber laut Google scheint narkoselose Operationen tatsächlich möglich zu sein. So ist die erste dokumentierte Operation, die Mutter und Kind überlebten, im Jahr 1500 durch den Schweizer Jacob Nufer an seiner Frau gelungen. Die Neuerung des Herrn Nufer (beruflich übrigens ein Schweinekastrierer) bestand darin, die aufgeschnittene Gebärmutter auch wieder zuzunähen und nicht wie bis dahin üblich anzunehmen, aufgrund des Zusammenziehens des Organs nach der Geburt sei eine Naht überflüssig…

Tja, lesen bildet J und sei es wie hier meine eigene Meinung. Verbotene Liebe, Vergewaltigung (Spoiler: Marget), Hingabe, Aufopferung, Verzicht, Armut, Aberglaube, Hexerei, Ketzerei… Als Leser bekommt man Kapitel für Kapitel neue Infos von den verschiedenen Protagonisten dargeboten: Paracelsus, Caspar, Jacob, Margret oder Laurenz. Vielleicht möchte die Autorin etwas zu viel Stoff in dieses kleine Buch propfen…

Mir liegt es im Augenblick etwas schwer im Magen. Ich koche mir jetzt erst einmal einen Kräutertee zur Beruhigung meiner Nerven!

Meine Lieblingszitat aus diesem Buch ist übrigens: „Alle Dinge sind Gift, Simon. Allein die Dosis macht’s!“ 🙂

Die Geschichte nimmt stetig und rasant an Fahrt auf, Scharfrichter, Inquisitoren und mitten drinnnnnnnn (ich)…

Grins 🙂 mit klitzekleinen Äugelein, weil ich mir die Nacht beim Lesen um die Ohren geschlagen habe. Jetzt genieße ich nun gemütlich den Endspurt, der es in sich hat. Schade eigentlich, dass die Dilogie nun schon zu Ende ist. Ich war gerade so schön im Leseflussssssss und bin natürlich sehr gespannt, wie es Paracelsus und allen um ihn herum weiter ergeht.

Aber am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende. Bestimmt kommt ein zweiter Teil mit der Fortsetzung und dann hoffentlich der Auflösung auf all meiner Fragen, die dieses spannende Thema in sich birgt!

Inhalt:

Wer mit dem »Medicus« mitgefiebert und für »Game of Thrones« gebrannt hat, der wird Paracelsus lieben

Basel im Spätmittelalter auf dem Sprung zur Renaissance. Der junge Medizinstudent Paracelsus und sein Freund Caspar erhalten von der katholischen Kirche eine Sondergenehmigung zum Sezieren von Leichen. Zu nur einem Zweck: Sie sollen die Existenz der menschlichen Seele beweisen. Als der grausame neue Bischof die Macht erlangt, werden die beiden der Ketzerei beschuldigt. Ihre Forschung wird verboten. Während Caspar sein Leben nun der Medizin widmet, wendet sich der ehrgeizige Paracelsus dem Okkultismus zu. Die zwei Freunde finden sich gefangen in einem Netz aus Inquisition, politischen Intrigen und einem blutigen Bürgerkrieg.

Die Autorin:

Dr. med. Eva-Isabel Schmid wurde 1983 in Regensburg geboren. Nach dem Studium der Humanmedizin in München, London und Sydney arbeitete sie als Ärztin in Oberbayern und Zürich. Die Paracelsus-Dilogie ist ihr Debüt als Romanautorin. Zusammen mit ihrem Ehemann lebt sie aktuell in der Nähe von Zürich und ist in ihrer Wahlheimat als Hausärztin tätig.

Fazit: **** Sterne. Der Roman “Paracelsus-Auf der Suche nach der unsterblichen Seele“ ist im Piper Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 440 Seiten. Die Fortsetzung des Romans erscheint 2021.