Lügen haben kurze Beine …

Roman

Minna. Kopf hoch, Schultern zurück: Mütter-Trilogie 1

Lügen haben kurze Beine …

Mein neuer Roman besticht durch ein Cover, dass wie ein Eyecatcher wirkt. Rosa Untergrund, Blumengrafik in schwarzweiß und in Glanzlack ein altes Foto. Das Foto zeigt eine lächelnde jungen Frau mit niedlichem Kleinkind auf dem Schoß. Im Booklet versteckt sind ebenfalls drei weitere Fotos die im Plot wichtig sind, was mir sehr gut gefällt. Der Klappentext ist ganz nach meinem Geschmack. Ebenso wie die Protagonisten Schneiderin Minna, ihre Familie sowie Fred um nur einige zu nennen. Diese hat die Autorin fein umgesetzt und detailreich beschrieben. Lesetechnisch tauche ich im Mai 1978 in den Prolog ein. Dieser macht neugierig auf die weitere Geschichte, die allerdings im März 1924 beginnt. Der historische Roman teilt sich in mehrere Abschnitte und spielt in den Städten Minden und Düsseldorf, die ich auch beide sehr gut kenne, da ich sie schon besucht habe. Die einzelnen Kapitel werden aus den verschiedenen Sichten von Minna, Adele, Ida, Fred oder Karl geschildert. Die Buch-Charaktere sind authentisch beschrieben und wirken echt, was in meinen Augen allerdings auch kein Wunder ist, da die Autorin sich aus dem Nähkästchen ihrer eigenen Familie bedient. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut, da er leicht lesbar und die Schreibweise flüssig und leicht ist, trotz der Nachkriegsthematik. Die Rolle der Frau zwischen Küche, Karriere und Kirche wird gut skizziert. Hinzu kommt eine Zeitreise, die nicht nur dunkelste Geschichte in Erinnerung ruft, sondern das gesellschaftliche Leben mit Nationalismus, Krieg und Nachkriegszeit Gesicht gibt. Ich leide – wie immer – heftig mit meiner Romanfigur Minna mit. Sie möchte alles unter einen Hut bekommen: Ehe, Familie und Karriere im Atelier. Dieses ist schwieriger als gedacht und es werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt, denn die Zeit scheint noch nicht reif für solche Veränderungen. Die Goldenen Zwanziger, der Wirtschaftsaufschwung, die Spaltung der Gesellschaft sowie die offene Armut werden gut verdeutlicht. Minna versucht zwar die Chance zur Emanzipation zur ergreifen und verdient ihr eigenes Geld, aber das ist ihrem Umfeld ein Dorn im Auge.

Die bewegende Familiensaga mit all ihren Geheimnissen ist ganz nach meinem Geschmack.

Inhalt:

Die guten Momente festhalten. Und niemals aufgeben!

Düsseldorf 1924. Die junge Schneiderin Minna stammt aus einfachen Verhältnissen und kommt mit großen Hoffnungen in die mondäne Stadt. Sie will glücklich werden, sich aus der Armut befreien und eine Familie gründen. Als sie sich in den wohlhabenden Fred verliebt, scheinen sich alle Wünsche zu erfüllen. Doch ihr starker Wille und ihr Erfolg als Schneiderin stellen die Ehe immer wieder auf die Probe. In der Zeit, in der sie lebt, gibt es kein Verständnis für eine Frau, die eigene Entscheidungen trifft. Schon bald muss Minna zwischen den Konventionen und ihren Wünschen wählen, und ihre Träume scheinen in weite Ferne zu rücken. Doch Minna kämpft gegen alle Widerstände um ihr Glück.

Die Autorin:

Felicitas Fuchs ist das Pseudonym der Erfolgsautorin Carla Berling, die sich mit Krimis, Komödien und temperamentvollen Lesungen ein großes Publikum erobert hat. Schon bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, war sie als Reporterin und Pressefotografin immer sehr nah an den Menschen und ihren Schicksalen. In ihrer dramatischen Familiengeschichte verarbeitet sie autobiografische Elemente zu einer packenden Trilogie über drei starke Frauen.

Weitere Bücher:

Hanne (Teil 2, Januar 23), Romy (Teil 3, Juli 23),

Fazit: *****Der Roman „Minna. Kopf hoch, Schultern zurück: Mütter-Trilogie 1“ ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 608 fesselnde und bewegende Seiten. Eine Familiensaga die ich begeistert verschlungen habe und auf deren Fortsetzung ich schon sehr gespannt bin.

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