Ein Satz mit X …

Mode-Atelier Rosen

Mode-Atelier Rosen: Träume einer neuen Zeit

Diane Jordan

Ein Satz mit X …

Oft, allzu oft werden hohe Erwartungen an eine Fortsetzung und an einen neuen Roman nicht erfüllt. Bei meinem neuesten Taschenbuch „Mode-Atelier Rosen: Träume einer neuen Zeit“ von Marie Lamballe war das jetzt so. Das Cover kommt noch recht hübsch und ansprechend daher. Als Betrachter sieht man rechts auf dem Buchdeckel Elise mit einem langen grünen Rock und Buch, in den verschränkten Händen. Sie blickt durch das Atelierfenster in die Marktgasse. Diese ist schwach angedeutet und erahnbar auf der gegenüberliegenden Seite. Links am Bildrand sind ein paar dekorative, modische flotte Hüte in cremefarben und grün auf Ständern drapiert. Der Klappentext liest sich noch ganz vielversprechend. Gespannt fange ich an zu lesen. Der Schreibstil ist diesmal nicht so bildgewaltig, wie ich ihn von der Autorin gewohnt bin. Mein Buch führt mich ins historische Kassel um 1834. Die Protagonisten sind mir aus Teil eins, größtenteils bekannt. Es gibt die junge Elise Rosen und deren Mutter Charlotte, ein neues Lehrmädchen namens Grete, einen lebensfrohen Studenten, Schwerenöter Moritz sowie den Vater von Elise. Diese spielen die Hauptrollen. Daneben gibt es noch ein paar Randfiguren und einen pfiffigen Hund namens Fidibus. Allerdings ist der Plot, meiner Meinung nach, diesmal zäh und dröge, trotz des treuherzigen Vierbeiners. Mein Start ins Mode-Atelier ist/war daher ein wenig holperig, Teil eins hat mir so gut gefallen und daher waren/sind meine Erwartungen an die „Träume einer neuen Zeit“ sehr hoch. Gut gefällt mir, dass ich einige der mir ans Herz gewachsene Protagonisten auch in diesem Band wiederentdecke. Allerdings finde ich die Dialoge und auch einige der beschriebenen Szenen irgendwie nicht stimmig und zeitgemäß für 1834. Die Rolle der „Neuen Frau“, die meist in Großstädten ansässig war, wird hier schön von der Autorin aufgegriffen, auch die Suche nach dem neuen Lehrmädchen. Jenseits der konventionellen Auffassung von Ehe strebt meine Romanfigur Elise weiter nach beruflichem Erfolg und Anerkennung, was durch Maria Lamballe schön beschrieben wird. Ich bin sehr gespannt, ob mich die Geschichte doch noch in den Bann zieht …

Aber es kommt keine wirkliche Spannung auf. Alles wirkt konstruiert und künstlich in die Länge gezogen, trotz kleinem Kriminalfall und neuer Liebelei. Ich finde das sehr, sehr schade, denn ich hatte mich sehr auf dieses Buch gefreut. Teil eins habe ich geradezu verschlungen und habe mich fantastisch unterhalten gefühlt. Nun ist es ein ewiges hin und her. Die Handlung ist langatmig und langweilig. Die Charaktere sind nicht wirklich gereift. Einige wirken, wie Schwerenöter Moritz, sogar recht unsympathisch und unangenehm. Trotzdem möchte ich wissen, wer hinter den ganzen fiesen Machenschaften im Roman steckt. Und auch einige ungeklärte Fragen, die das Buch aufwirft, wären meiner Meinung nach noch zu klären. Suspense 🙂 bis zum Ende. Mir hat es leider so gar nicht gefallen, ähnlich einem Gericht, dass schwer verdaulich ist. Auch die „Träume einer neuen Zeit“ haben sich mir nicht wirklich erschlossen. Frau Lamballe, das können Sie besser, siehe Teil 1!

Inhalt:

Kassel, 1832. Es ist Frühling, und im Atelier Rosen herrscht reger Betrieb. Elise hat nach ihrer Rückkehr in die Marktgasse alle Hände voll zu tun, ein neues Lehrmädchen soll sie und die anderen Putzmacherinnen entlasten. Mutter Charlotte ist zunächst wenig angetan von den Bewerberinnen – schon gar nicht von der unscheinbaren Grete. Während Grete jedoch mit ungeahnten Talenten überrascht, fiebert Elise dem Besuch ihres Vaters entgegen. Als dieser in Kassel eintrifft, begleitet ihn ein lebensfroher Student, der besonderen Gefallen an der hübschen Elise findet. Doch seine Absichten erscheinen schon bald in zweifelhaftem Licht – und Elise gerät in große Bedrängnis …

Die Autorin:

Marie Lamballe wuchs in Wiesbaden auf. Sie studierte Literatur und Sprachen und begann schon kurz nach dem Studium mit dem Schreiben von zunächst Kurzgeschichten, später Theaterstücken, Drehbüchern und Romanen.

Weitere Bücher:

Fazit: ** Der Roman „Mode-Atelier Rosen: Träume einer neuen Zeit“ von Marie Lamballe ist im Lübbe Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 528 Seiten, die mich diesmal nicht wirklich überzeugen konnten.

Liebe
Putzmacherin
Jagd

Gut behütet …

#Werbung

Atelier Rosen: Die Frauen aus der Marktgasse

Gut behütet …

Diane Jordan

Im Herbst gibt es oft unzählige neue Bücher und eines davon durfte ich jetzt begeistert lesen. Der Roman „Atelier Rosen – Die Frauen aus der Marktgasse“ von Marie Lamballe gefällt mir auf den ersten Blick. Das Cover ist verträumt und anmutig gestaltet. Im Hintergrund sieht man teilendsättigt in sepia Tönen die Marktgasse. Rechts im Bild sind hübsche Hüte drapiert und ein Strauß fluffiger Rosen. Links steht ein hübsches, junges Mädchen in einem dunkelroten Kleid mit gekräuselter Spitze. Sie hat langes blondes Haar und blickt verträumt in die Ferne. Der Klappentext liest sich ganz nach meinem Geschmack und könnte daher gut in mein Lesebeuteschema passen. Die Protagonisten Elise Rosen, ihre Mutter, Großmutter sowie Sybilla von Schönhoff und deren Verlobter, um nur einige zu nennen, sind fein erdacht und gut beschrieben. Ebenso das Kurfürstentum Hessen um 1830. Der Schreibstil und die Wortwahl von Marie Lamballe gefallen mir sehr. Mir ihrer Café Engel Trilogie konnte sie mich vorher schon in den Bann ziehen. Die Erwartungen sind daher auch bei diesem Buch sehr hoch. Der Plot ist erfrischend und leichtgängig zu lesen. Ganz nebenbei erfährt man einiges zur politischen Lage, die zur damaligen Zeit herrschte. Spannungen zwischen dem Bürgertum und dem Fürsten waren an der Tagesordnung. Durch den Lebenswandel des Fürsten, der eine Mätresse mit viel Einfluss, auf ihn hat, und gestiegene Getreidetaxen kommt es zu größeren Unruhen, die fein beschrieben werden. Ruckzuck bin ich daher in die Geschichte eingetaucht, die mich sofort verzaubert und begeistert in die Marktgasse von Kassel um 1830 eintauchen lässt. Beeindruckt lese ich, was die Putzmacherinnen dort alles leisten mussten. Feinnähen, Blumen anfertigen, Sticken, Plissees für Fächer oder ähnliches, um nur einige Aufgaben zu nennen. Dazu mussten sie auf ihren tadellosen Ruf achten und sich vorbildlich benehmen. Der Kampf um Einheit und Freiheit war noch nicht vorbei und die Standesunterschiede noch gewaltig und groß, was in dem Roman auch öfter thematisiert wird und auch gut durch die „Freundschaft“ von Sybilla von Schönhoff zu Elise Rosen, die so eigentlich nicht sein sollte, deutlich wird. Das Buch begeistert und ist spannend geschrieben, mehrere Wendungen treten ein. Das Familiengeheimnis um den Vater von Elise wird gelüftet, aber auch noch so einige Dinge, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Einzig und alleine, dass (Vorsicht Spoiler: Johann Georg von Haynau plötzlich nicht mehr die große Liebe sein kann und ihr Bruder ist, finde ich zu dick aufgetragen)! Trotzdem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung, denn ich bin mega gespannt, wie es meinen Romanhelden weiter ergeht.

Inhalt:

Kassel, 1830. Die zwanzigjährige Elise Rosen betreibt zusammen mit ihrer Mutter und Großmutter ein kleines Putzmacher-Atelier. Ihre Hutkreationen sind weithin gefragt und öffnen ihnen Türen in höchste gesellschaftliche Kreise. So macht Elise eines Tages die Bekanntschaft der jungen Sybilla von Schönhoff, mit der sie schon bald eine innige Freundschaft verbindet. Als sich deren Verlobter unsterblich in Elise verliebt, gerät diese in einen schweren Konflikt, der sie auf die Spur eines lang gehüteten Geheimnisses führt …

Die Autorin:

Marie Lamballe wuchs in einer Theaterfamilie auf – beide Eltern waren Schauspieler am Wiesbadener Staatstheater. Sie studierte Literatur und Sprachen, legte die Prüfungen für das Lehramt an Gymnasien ab, wurde jedoch durch den Einstellungsstopp an hessischen Schulen vor einer Karriere als Lehrerin bewahrt. Stattdessen begann sie zu schreiben, zunächst Kurzgeschichten, später Theaterstücke, Drehbücher und Romane. Inzwischen lebt sie als freie Autorin in der Nähe von Frankfurt am Main und hat unter verschiedenen Pseudonymen zahlreiche Romane – darunter mehrere Bestseller – veröffentlicht.

Weitere Bücher:

Café Engel 1-3, Der Leuchtturm auf den Klippen, Der Hortensiengarten, Das tiefe Blau des Meeres,

Fazit:**** Der Roman „Atelier Rosen – Die Frauen der Marktgasse“ von Marie Lamballe ist im Lübbe Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 518 spannende Seiten und am Schluss sogar eine feine Leseprobe zu Café Engel (521–540) was mir gut gefällt.