Ab ins Beet …

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Ab ins Beet …

Die Hofgärtnerin

Grins 🙂, sobald die Sonne vom Himmel lacht, habe ich Lust im Garten zu werkeln. Da der April aber oft noch launisch ist und das Wetter nicht so mitspielt, momentan Schneeregen und Eis, ziehe ich mich mit meinem neuesten Roman „Die Hofgärtnerin – Frühlingsträume“ aufs heimische Sofa zurück. Das Buch punktet auf den ersten Blick mit einem traumhaften Cover. Man sieht eine hübsche junge Frau im blau geblümten Kleid. Ein Strohhut hängt locker und lässig am Band auf dem Rücken. In der Hand hält sie ein kleines lilafarbenes Fliedersträußchen. Ich mag so etwas sehr und habe mit meinem Lieblingsmenschen selber Flieder rund um unseren Bungalow gesetzt. Ein gepflasterter Weg zieht den Blick auf ein hübsches Gebäude, das ebenfalls auffällig mit duftendem Flieder umrankt ist. Der Titel ist erhaben aufgetragen und sorgt für einen zusätzlichen, taktilen Reiz, wie ich finde. Der Klappentext liest sich vielversprechend. Das scheint ein Buch ganz nach meinem Geschmack zu sein. Stimmungsvoll, emotional, historisch und dazu ein interessantes Thema. Da hat die Autorin Rena Rosenthal etwas ganz Feines zum Auftakt ihrer mitreißendenden dreiteiligen Saga geschrieben. Der Schreibstil der mir vorher unbekannten Autorin gefällt mir sehr. Die Wortwahl ist passend, ebenso die Protagonisten Marleene, Frieda, Greta, Julius, Konstantin, um nur einige zu nennen. Der Spannungsaufbau ist geglückt. Die Dialoge passen hervorragend in die vorgegebene Zeit. Die Charaktere sind liebevoll erdacht und detailreich beschrieben. Da ich mitten im Baumschul-Land lebe, ist mir die beschriebene Umgebung nicht unbekannt. Sie scheint mir sogar irgendwie vertraut und magisch. Toll fand ich in diesem Zusammenhang auch die kleinen Einblicke in die Botanik, die mich ein wenig an meinen Bio-Leistungs-Kurs erinnert hat, der lange zurück liegt. Vielschichtig sind für mich die Protagonisten beschrieben. Gut vorstellbar, dass es sie so früher oder auch jetzt noch gäben könnte. Fasziniert habe ich daher den Lebensweg von Marleene verfolgt. Die Seiten sind vor meinen Augen nur so dahingeflogen. Begeistert von den vielen schönen Beschreibungen ist schnell mein Kopfkino in Gang geraten. Ich habe wie so oft, bei guten Büchern, mitgelitten und geliebt. Die Natur, die Blumen und die Leidenschaft zum Beruf der Gärtnerin, hat die Autorin vortrefflich zu übermitteln gewusst. Gut recherchiert und aufbereitet, wie ein kleiner erfrischender Frühlings-Cocktail. Bestürzt hat mich nur das Rollenbild in der damaligen Zeit. Frau zu sein und seine Träume zu verwirklichen war mega schwer, wie ich finde. Doppelt erstaunlich diese Liebe und Leidenschaft zu den Blumen, um dann mit soviel Wagnis und Mut (vorsichtig Spoiler) als verkleideter Gärtner-Lehrling ihren Traum durchzuziehen. Ich bin sehr beeindruckt und freue mich riesig auf die baldige Fortsetzung dieser gelungenen, kleinen, aber feinen Geschichte. Und ich spinne jetzt ein wenig weiter 😉, vielleicht mit ein paar typischen Rezepten oder sogar einigen Saatproben für den eigenen Garten. Oder dass der Flieder oder die Blumen (ähnlich wie eine Duftprobe in der Parfümerie) auf dem Cover aufgebracht sind. Das wäre dann mein Highlight 2021. Aber lest bitte gerne selber, es lohnt sich.

Inhalt:

Blumen sind ihre Leidenschaft. Liebe ist ihr Schicksal. Wird sie es schaffen, ihren großen Traum zu leben?Oldenburg, 1891. Als Gärtnerin in der Natur zu arbeiten und die schönsten Blumen dieser Welt zu züchten, davon träumt Marleene schon ihr ganzes Leben. Doch ihr Wunsch scheint unerreichbar, denn eine Gärtnerlehre ist allein Männern vorbehalten. Aber Marleene gibt nicht auf: Kurzerhand schneidet sie sich die Haare ab und verkleidet sich als Junge – und bekommt eine Anstellung in der angesehenen Hofgärtnerei. Marleene ist überglücklich! Doch die anderen Arbeiter machen ihr den Einstieg alles andere als leicht, und es wird zunehmend komplizierter, ihre Tarnung aufrechtzuerhalten. Als sie dann auch noch die beiden charmanten Söhne der Hofgärtnerei kennenlernt, werden ihre Gefühle vollends durcheinandergewirbelt. Marleene muss sich entscheiden – folgt sie ihrem Traum oder ihrem Herzen …Der Auftakt der großen Familiensaga in hochwertig veredelter, liebevoller Ausstattung!

Autorin:

Rena Rosenthal hat schon als Kind jede freie Minute in der Baumschule ihrer Eltern verbracht. Die Baumschule in einem kleinen Örtchen in der Nähe von Oldenburg wird heute von ihrer Schwester geführt. Obwohl sie – im Gegensatz zum Rest ihrer Familie – nicht den Beruf der Gärtnerin ergriffen hat, ist ihre Liebe zu Blumen geblieben. Daher war schnell klar, dass ihre erste Familiensaga von duftenden Fliederbäumen und prächtigen Rhododendren handeln soll. Rena Rosenthal lebt heute mit ihrer Familie in Köln.

Fazit: ***** Der Roman „Die Hofgärtnerin“ – Frühlingsträume ist im Penguin Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 688 Seiten die verzaubern und Lust auf den Frühling im eigenen Garten machen.

Memories….

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Die Fliedertochter

Diane Jordan

Es regnet und stürmt in einer Tour. Das Wetter vor der Tür ist einfach BÄH und daher ziehe ich mich gemütlich mit einer Tasse Tee und meinem neuesten Hörbuch „Die Fliedertochter“ zurück aufs warme Sofa. Auf den ersten Blick ist das Cover recht hübsch und ansprechend. Ein altes, großes Gutshaus sieht man da, einen Weg den links und rechts Stauden in den verschiedensten Lilatönen schmücken. Am Linken Rand steht eine filigrane, zarte, blonde Frau. Ihr Kleid ist ebenfalls im zarten Rosa mit fliederfarbener Spitze abgesetzt. In der rechten Hand hält sie hinter dem Rücken einen Fliederzweig. Ihr Blick geht in Richtung Haus und ist von mir abgewandt. Der Titel ist in hübscher, leicht verschnörkelter, lila Schrift gut platziert. Daneben finden sich verstreut einige Fliederblüten, die dem Ganzen einen leicht frühlingshaften Hauch verleihen. Ich drehe das Cover um und lese….

Eine geheimnisvolle Schneekugel. Das Erbe einer starken Frau. Eine Liebe, die sich nie erfüllt hat.

Flugs setze ich mir meine Kopfhörer auf die Ohren und tauche in die Geschichte ein, die recht tragisch zu sein scheint. In zwei Zeitebenen , nämlich 1936 und 2018 wird eine Familiengeschichte, die in Berlin spielt, aufbereitet. Es geht um ein Geheimnis, Krieg, Wiener Künstler und historische Vergangenheit. Ab und an kommen mir die Tränen, denn die Geschichte ist sehr, sehr traurig. Mein Tipp wäre daher rechtzeitig Taschentücher parat legen, um nicht wie ich schniefend auf dem Sofa zu sitzen. Die Protagonisten Luzie Kühn (1936) sowie Paulina Willke und Antonia (Toni) (2018) sind vortrefflich ausgewählt und von der Autorin Teresa Simon detailreich beschrieben. Ich liebe und leide, wie auch bei jedem anderen guten Buch, bei diesem Hörgenuss mit. Manchmal läuft es mir eiskalt über den Rücken, denn die Geschichte ist so irre realistisch geschildert. Und fast kommt es mir so vor, dass die beiden CDs politisch und rassistisch gesehen, auch ein wenig ins „Hier und Jetzt“ passen würden. Allerdings eher als Infomaterial und zur Abschreckung. Gedanklich ziehe ich den Hut vor der Autorin, denn ihr ist es gelungen, dieses doch heikle Thema, zwischen Ideologie, Terror und Propaganda kunstvoll in eine Geschichte drum herum zu verpacken, die man einfach lesen oder so wie ich hören sollte. Und vielleicht weckt es in dem einen oder anderen Leser/Zuhörer ja genau wie bei mir den Wunsch, eine eigene Schneekugel zu besitzen. Zum Schütteln und vor–sich-hin Träumen….

Inhalt:

Eine nostalgische Glaskugel, ein betörender Fliederstrauch und ein Versprechen, das Jahrzehnte überdauert

Als Paulina von ihrer älteren Freundin gebeten wird, für sie nach Wien zu fahren und ein Erbstück abzuholen, zögert sie keine Sekunde. Ihre geliebte Schneekugel mit dem Wiener Riesenrad nimmt sie mit auf die Reise. In Wien findet sie ein Tagebuch aus den Dreißigerjahren vor, in dem die tragische Geschichte der Luzie Kühn aufgezeichnet ist. Zudem entdeckt Paulina im Wohnzimmer der Familie, wo sie wohnt, exakt die gleiche Schneekugel, die sie selbst im Gepäck hat. Ihre Geschichte scheint irgendwie mit Luzies zusammenzuhängen …

Die Autorin:

Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen, bewundert alles, was grünt und blüht, und lässt sich immer wieder von stimmungsvollen historischen Schauplätzen inspirieren.

Weitere Bücher:

Die Frauen der Rosenvilla, Die Oleanderfrauen, Die Holunderschwestern

Fazit: 5 Sterne***** Die Fliedertochter MP3-CD ist im Random House Audio Verlag erschienen. Die zwei Tonträger haben eine ungefähre Laufzeit von fast 10 Stunden und werden wunderschön, mit angenehmen Tonfall von Christiane Marx vorgetragen.