Tickende Zeitbombe …

Häusliche Gewalt

Tickende Zeitbombe …

Mit dem Rücken zur Wand

Diane Jordan

Die letzten zwei Jahre waren durch die Pandemie und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen nicht einfach. Manche Frauen und Kinder hat es laut Medienberichten richtig hart getroffen, denn sie wurden zu Hause in den eigenen vier Wänden Opfer körperlicher Gewalt durch den Partner, Bruder oder Vater. Mein neuester Roman „Mit dem Rücken zur Wand“ ist nach einer wahren Geschichte von der Bestseller-Autorin Hera Lind aufgegriffen und veröffentlicht worden. Auf gut 496 Seiten wird ergreifend und eindrucksvoll das Schicksal von Protagonistin Sara geschildert. Bedrückend und beklemmend geht Hera Lind auf die dramatischen Ereignisse ein. Versucht das unbegreifliche sachlich zu vermitteln und die Spirale der Gewalt aufzuzeigen, die sich wie ein Strudel mit spiralförmiger Bewegung immer weiter und schneller nach unten bewegt. Als Leserin habe ich ein paarmal kräftig schlucken müssen oder mir ein paar Tränen aus den Augenwinkeln wischen müssen. Der Vater von Sara ist ein echter Choleriker, der aufbrausend und jähzornig auf „Taten“ von Sara oder ihrer Mutter reagiert. Das Vorstrafenregister des Familientyrannen ist lang. Die Gewalt in der häuslichen Ehegemeinschaft beginnt schleichend mit herabsetzenden Äußerungen. Da ist nichts partnerschaftliches in der Beziehung. Keine „Augenhöhe“ oder irgend etwas gemeinschaftliches. Respekt und Sicherheit fehlen Sara sowie ihrer Mutter gänzlich. Sie werden misshandelt und derb immer wieder geschlagen. Außer der Oma, einem Lehrer sowie einem Arztehepaar hilft niemand der minderjährigen Sara. Jahre später kommt es zu der unguten Situation, dass die „erwachsene“ Sara das Haus ihrer verstorbenen Oma erbt und damit unmittelbare Nachbarin zum Vater wird. Dieser knüpft unvermittelt wieder an sein altes Verhaltensmuster Sara gegenüber an.

Psychische Gewalt ist plötzlich wieder an der Tagesordnung. Es gibt einen ekeligen Mix aus Demütigungen, Drohungen und Einschüchterungen. Sara kann wieder nicht aus ihrer fiesen Situation ausbrechen, zumal sie zwei Kleinkinder und einen Hund hat, für die sie ebenfalls verantwortlich ist. Die Polizei die eingeschaltet wird, unternimmt nichts. Die Verzweiflung die da aus jeder Seite trieft kann man förmlich spüren und auch die irrsinnige Idee, die das Trio Sara, Helga, Marius aushecken, kann ich aus der gegebenen Situation nachvollziehen. Obwohl Gewalt immer Gegengewalt auslöst und meist keine Lösung ist. Auch die Unterscheidung in einfache und gefährliche Körperverletzung war mir so nicht geläufig und hat mich zusätzlich betroffen gemacht. So schnell werden dann „Opfer“ zu „Tätern“. Ich wäre gerne zwischen die Seiten gesprungen und hätte der Familie geholfen, allerdings ist das mit dem Blick von außen so eine Sache und wahrscheinlich, gerade weil der Vater so ein explosives Pulverfass war, auch nicht so ganz ohne. Meiner Meinung nach müsste eher eingegriffen werden und auch die Strafen sollten drastisch erhöht werden, wenn ein Familienmitglied, wie hier der Vater so entgleist und eine ganze Familie terrorisiert. Das der ausgeheckte Plan mit der Abreibung für den Vater vor Gericht landete und so die „Opfer“ zu „Tätern“ wurden ist doppelt unschön, denn ich habe eine Menge Mitgefühl für die Betroffenen, auch wenn die Umsetzung des Plans nach hinten losging. Und denken kann man vieles, aber es dann tatsächlich in die Tat umzusetzen sollte man, wie dieses Buch beweist, lieber unterlassen. Auf alle Fälle sensibilisiert das Taschenbuch und macht auf diese „schwarzen Schafe“ und ihre körperlichen Übergriffe innerhalb der Familie aufmerksam.

Inhalt:

Sara ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder. Als sie überraschend das Haus ihrer Großmutter erbt, könnte sie aufatmen, wäre da nicht ihr Vater im Nachbarhaus, der ihre Kindheit zur Hölle werden ließ. Er war gewalttätig. Gegen Sara und ihre Mutter. Jahre sind seitdem vergangen, und weil es finanziell eng ist, bezieht Sara mit ihrer Familie das Haus. Doch der Vater nebenan wird wieder zur Gefahr. Diesmal lässt Sara sich seine Attacken aber nicht mehr gefallen. Sie ist erwachsen. Und sie hat einen Plan …

Die Autorin:

Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Mit diesen Romanen erobert sie immer wieder die SPIEGEL-Bestsellerliste. Zuletzt stieg »Die Hölle war der Preis« direkt auf Platz 1 ein, gefolgt von »Die Frau zwischen den Welten« und »Grenzgängerin aus Liebe« jeweils auf Platz 2. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.

Weitere Bücher:

Für immer deine Tochter, Grenzgängerin aus Liebe, Die Hölle war der Preis, Über alle Grenzen, Vergib uns unsere Schuld, Die Frau zwischen den Welten, Die Frau die frei sein wollte, Hinter den Türen, Mein Mann, seine Frauen und ich, Die Sehnsuchtsfalle, Gefangen in Afrika, Die Frau, die zu sehr liebte, Der Mann, der wirklich liebte, Der Prinz aus dem Paradies, u.v.m.

Fazit:

***** Der Roman „Mit dem Rücken zur Wand“ von Hera Lind ist im Diana Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 496 beklemmende Seiten, die zeigen, wie wentscheidend Hilfe im Bereich häuslicher Gewalt ist und wichtig eine konstruktive Auseinandersetzung und Unterstützung ist, um nicht am Ende als traumatisiertes Opfer oder gar als Täter dar zu stehen.

Identität …

Die andere Welt

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Diane Jordan

Neues Jahr – neues Buch. Ich starte den Januar mit dem Taschenbuch- Roman „Die andere Welt“ von Julie Cohen. Es ist ein auffallend hübsches Cover, das sehe ich sofort. Pink-flieder, der Titelschriftzug „Die andere Welt“ in Goldprägung, ein Libellenpaar in rosa und blau, ein paar angedeutete Wolken und im zarten Hellblauton der Name der Autorin sowie ein Zitat der Autorin Rosie Walsh über dieses Buch. Der pinke Farbton ist sehr gut gewählt, wie ich finde. Deutet diese Farbe für mich sofort auf Sensibilität und Einfühlungsvermögen hin. Eine Mädchenfarbe eben J, die aber auch einige Jungs unterdessen toll finden. Im Gegensatz dazu der Blauton. Der steht für mich für Ausgeglichenheit, Harmonie, Ruhe aber auch für Unternehmungsgeist. Aber auch für das traditionelle, Mädchen rosa, Jungen blau. Ob das Zufall ist? Oder eher bewusst gewählt wurde, werde ich bei der Lektüre sicher noch herausfinden. 

Jedenfalls ist der Klappentext sehr interessant und weicht auch von meinem sonstigen Lesestoff gewaltig ab. Gespannt fange ich an zu lesen und freue mich über das griffige Naturpapier, was sich sehr gut anfühlt, wie ich finde. Gut gefällt mir auch, dass die einzelnen Kapitel mit den Namen der Protagonisten Louis & Louise sowie den Libellen vom Cover geschmückt sind. Die Autorin beschreibt ihre Romanfiguren detailreich. Dadurch haucht sie ihnen Leben ein und macht sie greifbar und authentisch. Mir sind die beiden sympathisch. Aber auch die anderen Familienmitglieder und Freunde werden überzeugend geschildert. Und ich spiele gedanklich das Spiel, was, wäre, wenn?  Und natürlich stelle ich mir schnell die Frage: „Gibt es mehr als zwei Geschlechter, oder ist es am Ende gar nur eins…? Sind es Rollentausch oder sich einfach nur in das andere hineindenken. Dies bietet viel Spielraum für Spekulationen.“ „Was macht „nur“ weiblich oder „nur“ männlich aus?“ Aber auch Fragen aus der Biologie oder Psychologie schießen mir bei der Lektüre durch den Kopf. Grins J als Rezensent finde ich es natürlich mega spannend, ob es einen Unterschied macht als Frau oder als Mann einen Roman zu schreiben. Und welche Hindernisse einen da erwarten. Gekonnt gelingt es Julie Cohen meiner Meinung daher, die zwei Biografien/Lebensläufe von Louis & Louise gekonnt wie eine DNA Doppelhelix aufzudröseln. Der Wortlaut, Sprachstil und Syntax  sind dabei angenehm und leicht verständlich.

Spoiler:

Der Plot hat es in sich und macht nachdenklich. Unbewältigte Konflikte, dunkle Geheimnisse, Jugendsünden und der verhängnisvolle Schuss ….

… Ein Leben, zwei Welten …

Der kleine Unterschied und ob signifikante Unterschiede dem gängigen Rollenklischee zuträglich sind oder nicht, nach diesem Roman denkt ihr vielleicht etwas intensiver darüber nach.

Inhalt:

Louise und Louis haben alles gemeinsam, bis auf eines: ihr Geschlecht. Beide wachsen zu willensstarken jungen Menschen heran, verlieben sich, träumen davon, Romane zu schreiben – und verlieren in einer dramatischen Nacht viel zu früh das Vertrauen ins Leben. Dreizehn Jahre später können beide nicht mehr vor der Vergangenheit davonlaufen und kehren in die Heimat zurück. Was denkt und fühlt Louise, was Louis? Wie verlaufen zwei Wege, die mit nur einem Unterschied beginnen? Einfühlsam erkundet Julie Cohen in ihrem vielschichtigen Roman, wie das Geschlecht unser Leben und unsere Identität bestimmt.

Die Autorin:

Julie Cohen wurde in Maine, USA, geboren und verbrachte ihre Kindheit zwischen Büchern in der Bibliothek. Sie studierte Literatur an der Brown und der Cambridge University, und wenn sie nicht gerade an ihren Romanen arbeitet, leitet sie Schreibworkshops. Sie lebt mit ihrer Familie und ihrem Hund in Berkshire, England.

Weitere Bücher:

Der Tag, an dem der Sommer begann, Mit den Augen meiner Schwester, Das geheime Glück.

Die andere Welt

Diane Jordan

Neues Jahr – neues Buch. Ich starte den Januar mit dem Taschenbuch- Roman „Die andere Welt“ von Julie Cohen. Es ist ein auffallend hübsches Cover, das sehe ich sofort. Pink-flieder, der Titelschriftzug „Die andere Welt“ in Goldprägung, ein Libellenpaar in rosa und blau, ein paar angedeutete Wolken und im zarten Hellblauton der Name der Autorin sowie ein Zitat der Autorin Rosie Walsh über dieses Buch. Der pinke Farbton ist sehr gut gewählt, wie ich finde. Deutet diese Farbe für mich sofort auf Sensibilität und Einfühlungsvermögen hin. Eine Mädchenfarbe eben J, die aber auch einige Jungs unterdessen toll finden. Im Gegensatz dazu der Blauton. Der steht für mich für Ausgeglichenheit, Harmonie, Ruhe aber auch für Unternehmungsgeist. Aber auch für das traditionelle, Mädchen rosa, Jungen blau. Ob das Zufall ist? Oder eher bewusst gewählt wurde, werde ich bei der Lektüre sicher noch herausfinden. 

Jedenfalls ist der Klappentext sehr interessant und weicht auch von meinem sonstigen Lesestoff gewaltig ab. Gespannt fange ich an zu lesen und freue mich über das griffige Naturpapier, was sich sehr gut anfühlt, wie ich finde. Gut gefällt mir auch, dass die einzelnen Kapitel mit den Namen der Protagonisten Louis & Louise sowie den Libellen vom Cover geschmückt sind. Die Autorin beschreibt ihre Romanfiguren detailreich. Dadurch haucht sie ihnen Leben ein und macht sie greifbar und authentisch. Mir sind die beiden sympathisch. Aber auch die anderen Familienmitglieder und Freunde werden überzeugend geschildert. Und ich spiele gedanklich das Spiel, was, wäre, wenn?  Und natürlich stelle ich mir schnell die Frage: „Gibt es mehr als zwei Geschlechter, oder ist es am Ende gar nur eins…? Sind es Rollentausch oder sich einfach nur in das andere hineindenken. Dies bietet viel Spielraum für Spekulationen.“ „Was macht „nur“ weiblich oder „nur“ männlich aus?“ Aber auch Fragen aus der Biologie oder Psychologie schießen mir bei der Lektüre durch den Kopf. Grins J als Rezensent finde ich es natürlich mega spannend, ob es einen Unterschied macht als Frau oder als Mann einen Roman zu schreiben. Und welche Hindernisse einen da erwarten. Gekonnt gelingt es Julie Cohen meiner Meinung daher, die zwei Biografien/Lebensläufe von Louis & Louise gekonnt wie eine DNA Doppelhelix aufzudröseln. Der Wortlaut, Sprachstil und Syntax  sind dabei angenehm und leicht verständlich.

Spoiler:

Der Plot hat es in sich und macht nachdenklich. Unbewältigte Konflikte, dunkle Geheimnisse, Jugendsünden und der verhängnisvolle Schuss ….

… Ein Leben, zwei Welten …

Der kleine Unterschied und ob signifikante Unterschiede dem gängigen Rollenklischee zuträglich sind oder nicht, nach diesem Roman denkt ihr vielleicht etwas intensiver darüber nach.

Inhalt:

Louise und Louis haben alles gemeinsam, bis auf eines: ihr Geschlecht. Beide wachsen zu willensstarken jungen Menschen heran, verlieben sich, träumen davon, Romane zu schreiben – und verlieren in einer dramatischen Nacht viel zu früh das Vertrauen ins Leben. Dreizehn Jahre später können beide nicht mehr vor der Vergangenheit davonlaufen und kehren in die Heimat zurück. Was denkt und fühlt Louise, was Louis? Wie verlaufen zwei Wege, die mit nur einem Unterschied beginnen? Einfühlsam erkundet Julie Cohen in ihrem vielschichtigen Roman, wie das Geschlecht unser Leben und unsere Identität bestimmt.

Die Autorin:

Julie Cohen wurde in Maine, USA, geboren und verbrachte ihre Kindheit zwischen Büchern in der Bibliothek. Sie studierte Literatur an der Brown und der Cambridge University, und wenn sie nicht gerade an ihren Romanen arbeitet, leitet sie Schreibworkshops. Sie lebt mit ihrer Familie und ihrem Hund in Berkshire, England.

Weitere Bücher:

Der Tag, an dem der Sommer begann, Mit den Augen meiner Schwester, Das geheime Glück.

Fazit: 4**** Der Roman „Die andere Welt“ ist im Diana Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 384 berührende Seiten, die auch nach Beenden der letzten Seite noch lange nachwirken.