Haferflocken, Blumensprache & mehr ….

Das Haus Kölln. Große Hoffnung

Haferflocken, Blumensprache & mehr ….

Diane Jordan

Juchhe, endlich erfahre ich, wie die historische Familiensaga „Das Haus Kölln. Große Hoffnung“ von Elke Becker weitergeht. Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man eine junge Frau in einem zeitgemäßen lilafarbenen Kleid. Auf dem Kopf trägt sie eine flotte Kopfbedeckung mit lila Blüten und einer dezenten Schleife. Ihr Blick ist freundlich und wachsam. Am linken Bildrand sieht man das Fabrikgebäude/Kornmühle von Kölln. Der Titelschriftzug ist in Glanzdruck und in der Rautenform wiegt sich im oberen Teil Hafer, der sich einladend und passend präsentiert. Der Klappentext ist gelungen und freudig schlage ich das Buch auf.

Dort findet man im Booklet das Lieblingsrezept von Elke Becker.  Das „Porridge mit Früchten“ sieht sehr lecker aus und mir läuft augenblicklich das Wasser im Munde zusammen und ich bekomme etwas Hunger. Lesetechnisch begebe ich mich ins Jahr 1912. Der Plot ist wieder in Elmshorn und Hamburg angesiedelt und hat dadurch für mich Lokalkolorit. Protagonisten sind Bertha, Peter, Louise, Roswitha, Claus, Marie, Emma, Irmgard, Helene, Kaufmannssohn Jülich, Else Voormann, um nur einige zu nennen. 

Der zweite Teil der dreiteiligen Familiensaga umfasst die Jahre 1912 bis 1921.

Auch bei diesem Roman gibt es mehrere Handlungsstränge und zahlreiche Familienmitglieder/Personen, die man als Leser im Blick behalten muss. Der Spannungsaufbau ist gelungen und zieht sich, wie ein roter Faden durch den Roman.  Die Beschreibungen und die Wortwahl von Elke Becker gefallen mir sehr. Ich fiebere, wie immer ordentlich mit meinen Romanfiguren mit, die auch dieses Mal besonders fein und authentisch beschrieben werden. Die schwierigen Zeiten während des Ersten Weltkriegs werden unter die Haut und zu Herzen gehend beschrieben. Die Frauen der Familie Köln arbeiteten hart in der örtlichen Hafermühle und brachten so die „Haferflocken“ voran. Ihnen wurde zeitweise Unmögliches abverlangt.
Trotz zahlreicher Unglücksfälle, die ihre Familie heimsuchten, blieben die Frauen stark und vertrauten mehr oder weniger aufeinander. Auffallend ist in diesem Zusammenhang der Zusammenhalt in der Familie. Es scheint, dass das das Geheimnis ist, um auch schwerste Zeiten zu überstehen und Erflog zu haben. Auch wenn man weiß, dass Realität und Fantasie – aufgrund fehlender Quellen – Hand in Hand gehen, tut dies der Geschichte und dem Lesespass keinen Abbruch. Man muss es eben nur entsprechend einordnen … 

…. In schwierigen Zeiten nehmen die Frauen der Familie Kölln das Schicksal selbst in die Hand …

Buchrücken:

Die Haferflocke erobert die deutschen Frühstückstische

Elmshorn 1912: Mit der Erfindung der Haferflocke hat Bertha Kölln Großes vollbracht. Unermüdlich hat ihre Familie daran gearbeitet, die neue Zutat massentauglich herzustellen. Da greift schließlich der Erste Weltkrieg nach dem verschlafenen kleinen Ort bei Hamburg und damit auch nach den Köllns. Doch die lassen sich weder von dieser Bedrohung noch von zahlreichen Unglücken in der Hafermühle unterkriegen. Als mit Else Voormann eine junge Frau aus Künstlerkreisen in die Unternehmerfamilie einheiratet, haben es beide Seiten nicht leicht: Ihr Mann Peter Claus Diedrich versteht die selbstbewusste, entschiedene Else nicht – Else wiederum traut ihrem Mann nicht über den Weg, verbringt er doch arg viel Zeit mit einer hübschen Schneiderin. Wieder heißt es für zwei sehr unterschiedliche Frauen: gegen- oder miteinander?

Mich hat die Familiensaga jedenfalls total in den Bann gezogen und ich freue mich schon jetzt riesig auf Teil drei „“Das Haus Kölln. Wahres Glück“, denn ich möchte unbedingt erfahren, wie die Geschichte der Familie von Kölln und den „mutigen Frauen“ endet.

Die Autorin:

Elke Becker wurde in Ulm geboren. Schon früh zog es sie in die Welt hinaus: Ihr Fernweh nach Meer und Abenteuer führte sie in zahlreiche Länder, bis sie 2005 auf Mallorca sesshaft wurde. Als ihr dort beim morgendlichen Frühstück die Idee für die Geschichte des Hauses Kölln kam, machte sie sich für die Recherche auf in den malerischen Norden Deutschlands, der in ihrem Herzen stets einen besonderen Platz einnimmt.

Weitere Bücher:

Das Haus Kölln Band 1 bis 3, Das Mallorca Kartell, Hot Dogs zum Frühstück, Mallorca-Schattengeschichten, u.v.m

Fazit: ***** Der Roman „Das Haus Kölln. Große Hoffnung“ von Elke Becker ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat mit Danksagung sowie Werbung 399 Seiten, die mir als Haferflocken-Fan und Romanleserin sehr gut gefallen haben. 

Existenzkampf …

Existenzkampf …

Gut Greifenau – Siberstreif (Band 5)

Diane Jordan

Die Saga um Gut Greifenau geht endlich weiter, darüber freue ich mich sehr. Vor einiger Zeit habe ich schon die ersten vier Bücher: Abendglanz, Nachtfeuer, Morgenröte sowie Goldsturm von Hanna Caspian gelesen und für sehr gut befunden. Das Cover ist – wie auch in den vorangegangenen Büchern – ansprechend gestaltet. Am rechten Bildrand sieht man eine junge, aparte Frau mit Bubikopf und Perlenkette in einem 20iger Jahre Kleid aus der damaligen Gesellschaft. Sie scheint zurückzublicken. Im Hintergrund sieht man ein prächtiges Anwesen. Der Titel „Gut Greifenau“ ist mit Ornamenten verziert. Der Untertitel „Silberstreif“ ist farblich passend in silbrig glänzender Schrift. Der Klappentext liest sich packend. Gespannt fange ich an zu lesen. Im Innenteil erfahre ich zuerst etwas über Katharina. Die Protagonistin ist mir schon aus den früheren Büchern ein wenig bekannt und dementsprechend vertraut. Ebenso die zahlreichen anderen Familienmitglieder, wie zum Beispiel Konstantin Graf von Auwitz-Aarhayn, Rebecca Gräfin von Auwitz-Aarhayn, Richard, Charlotte, Elisabeth, Gräfin Feodora, Anastasia usw.. Der fünfte Band startet im Herbst 1923 mit einem Zitat von Sebastian Haffner. „Die Schranken zwischen den Klassen waren dünn und brüchig geworden“ – …… und zur besseren Orientierung wird nun auch eine „Pommernkarte“ gezeigt.Anschließend folgt eine Personenübersicht. In dieser werden die Familie, die Bediensteten, Dorf Greifenau und Umgebung sowie Berlin zum besseren Verständnis aufgelistet.In Kapitel 1 befindet sich die Familie auf Gut Greifenau mitten in der ärgsten Hyperinflation. Durch den verlorenen ersten Weltkrieg schwächelte die Wirtschaft. Die sukzessiv zunehmende Geldentwertung beschert den Romanfiguren schwere Zeiten und das damit einhergehende Chaos. Der Roman ist meines Erachtens gut recherchiert und detailreich beschrieben. Die Figuren wirken authentisch und lebensecht, was mir sehr gut gefällt. Die Wortwahl der Spiegelbestseller-Autorin gefällt mir ebenso sehr. Die Schilderungen sind eindrucksvoll und bildgewaltig. Ich könnte mir den Plot auch gut als Verfilmung vorstellen. Der Spannungsaufbau ist meines Erachtens gelungen. Die unterschiedlichen Handlungsstränge werden kunstvoll miteinander verwoben. Trotzdem bleiben immer noch ein paar Fragen offen. Aber gerade das macht für mich den Reiz dieses Buches oder dieser Reihe aus. Schicksalsschläge, Liebe, Existenzkampf, Krankheit, Geldknappheit, als Leser bekommt man einiges geboten, was man nach und nach „Häppchenweise“ verdauen muss. Dieser Zeitsprung hat es in sich. Auch unschöne Ereignisse wie „Hass“ und „Ausgrenzung“ kommen zur Sprache. Und nichtsdestotrotz auch der Wille zum Überleben und zur Veränderung. Insbesondere die Rolle der Frau zur damaligen Zeit und die Träume vom selbstbestimmten Leben haben mich beim Lesen immer wieder erstaunt den Kopf schütteln lassen. Da bin ich heilfroh, dass ich im „Hier & Jetzt“ lebe. Besonders beeindruckt hat mich die Eingangsszene, als Katharina das erste Mal den Vorlesungssaal betritt. Unvorstellbar in heutigen Zeiten. Trotzdem ist auch heute nicht alles „Gold“ was glänzt. Und in punkto Gleichberechtigung, oder sei es auch nur gleicher Bezahlung, mangelt es auch in heutiger Zeit noch gewaltig. Daher zolle ich den Romanfiguren, besonders den Frauen zur damaligen Zeit, besonderen Respekt. Die Buchreihe begeistert mich zudem, weil ich selbst Vorfahren in Mecklenburg mit einem größeren Landgut hatte und mich den Menschen und der Landschaft dort immer noch sehr verbunden fühle! Von mir aus könnte die Geschichte um „Gut Greifenau“ daher ewig fortgesetzt werden, ich oute mich mal als großer Fan.

Inhalt:

Der fünfte Band der erfolgreichen Familiensaga von Bestseller-Autorin Hanna Caspian, dem deutschen Downton Abbey.Herbst 1923. Deutschland befindet sich auf dem Höhepunkt der Hyperinflation. Das Geld verliert stündlich seinen Wert, Existenzen werden vernichtet, die Menschen sind verzweifelt. Auch an den Bewohnern von Gut Greifenau geht die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbei. Doch dann kommt ausgerechnet die Inflation Konstantin zu Hilfe, und er kann das bedrohte Familiengut retten. Als Konstantins geliebte Frau Rebecca ein Mädchen zur Welt bringt, scheint das Glück vollkommen. Doch immer noch schwelt in Rebecca die Angst vor Konstantins hinterhältigem Bruder Nikolaus, und auch das Gutspersonal taumelt von einer Krise in die andere. Währenddessen scheint Katharina endlich ihren Traum vom Medizinstudium verwirklichen zu können.Opulent, brillant recherchiert und fesselnd geschrieben – Hanna Caspian entführt ihre unzähligen Leser mit dem fünften Band ihre Leser erneut auf das Gut Greifenau in Hinterpommern – diesmal in den 20er Jahren.

Die Autorin:

Die SPIEGEL-Bestseller-Autorin Hanna Caspian beleuchtet mit ihren gefühlvollen und spannungsgeladenen Familiensagas bevorzugt fast vergessene Themen deutscher Geschichte. Hanna Caspian studierte Literaturwissenschaften, Politikwissenschaft und Sprachen in Aachen und arbeitete danach lange Jahre im PR- und Marketingbereich. Mit ihrem Mann lebt sie heute als freie Autorin in Köln, wenn sie nicht gerade durch die Weltgeschichte reist.

Weitere Bücher:

Band 1: „Gut Greifenau. Abendglanz“Band 2: „Gut Greifenau. Nachtfeuer“Band 3: „Gut Greifenau. Morgenröte“Band 4: „Gut Greifenau. Goldsturm“

Fazit:**** Sterne. Das Taschenbuch “Gut Greifenau-Silberstreif“ ist im Knaur Verlag erschienen. Das Buch hat 544 spannende Seiten, die ich kaum aus der Hand legen mochte.