Ein Graf auf Abwegen: Roman – (Die Lilienpalais-Reihe, Band 2)

Das „schickt“ sich nicht …

Diane Jordan

Passend zum Valentins-Tag, der ja morgen ist, habe ich mir jetzt den Taschenbuch-Roman „Das Lilienpalais – Ein Graf auf Abwegen, Band 2) gegönnt. Das Cover ist schlicht, aber ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man ein angeschnittenes Paar, dass sich innig an den Händen hält. Als Betrachter spürt man förmlich das Prickeln und die Spannung, die zwischen den beiden herrscht. Die Frau trägt ein Kleid in der auffälligen Farbe türkis. Für mich deutet die Farbe auf „Emotionen“ und „Kommunikationswege zwischen den Herzen“ hin. Der Mann trägt Bekleidung, die zur damaligen Zeit passt. Rechts oben auf dem Buchdeckel ist eine weiße Lilie, die auf das Lilienpalais hindeutet. Der Buchrücken verspricht „Liebe, die über Standesgrenzen“ hinausgeht. Uiiiii, das hört sich doch spannend an. Der Plot spielt in

München um 1828. Die Protagonisten sind Louisa und Maximilian sowie deren Familien. Für mich ist dies der zweite Band der Lilienpalais-Reihe von Hannah Conrad. Teil eins „Eine fast perfekte Debütantin“ habe ich letztes Jahr gelesen.  Schlägt man das Cover auf, darf man sich über den Grundriss des Palais freuen. Ich finde es immer besonders schön, wenn ich so etwas entdecke. Dient es doch der besseren Orientierung und Vorstellungskraft. Dann folgt in schnörkeliger Schrift: München – Zum Ball lädt ein: Das Haus von Seybach. Das wirkt edel und elitär. Ebenso wie „auf die Tanzkarte möchten“ und „unverzichtbar im Hintergrund“. In meinem Kopfkino zeigen sich die ersten Bilder. Das Buch startet mit einem Zitat von Nanette:

„Wer tanzen will, folgt der Melodie seines Herzens, aller Brüche und Narben zum Trotz“.

Meine Zeitreise beginnt in München, Ende März 1828. Als Leser lernt man Louisa und Maximilian kennen. Der Plot wird abwechselnd von beiden, aus der jeweiligen Sicht wiedergegeben. Der Schreibstil und die Wortwahl von Hannah Conrad gefallen mir. Die Beletage, der Dienstbotentrakt, die tödlichen Krankheiten, die sozialen Unterschiede sowie die Standesunterschiede werden perfekt erfasst und fein in Szene gesetzt. Mich erinnert das Ganze ein wenig an „Das Haus am Eaton Place“. Das ist eine Serie, die es früher (70ziger Jahre) einmal im TV gab. Wohlhabende Familie versus Hausangestellte. Da sich Maximilian von Seybach (Arzt) in das einfache Hausmädchen Louisa verguckt, scheinen Probleme vorprogrammiert zu sein. „Das schickt sich nicht“, besonders zur damaligen Zeit und in diesen Kreisen. Und als Leser fragt man sich: „Kann wahre Liebe alle Grenzen überwinden? Oder passieren solche Dinge nur im Märchen, wie zum Beispiel bei Dornröschen/Aschenputtel?“ Mir ist das letzte Drittel des Romans zu unrealistisch. Das es prekäre Situationen und Liebelein zwischen Adeligen und Dienstboten gab, kann ich mir schon vorstellen, dass allerdings etwas „Ernstes“ daraus wurde oder sogar eine Heirat, wie hier, glaube ich weniger. Trotz allem scheint mir die Geschichte gut recherchiert und bis auf die „Umkrempelung von Louisa“ vom Dienstmädchen zur standesgemäßen Braut für Maximilian von Seybach, ganz nett für zwischendurch. Jetzt warte ich auf Band 3 „Wirbel um die Komtess“ Mai 2023, um zu erfahren, wie es der Familie weiter ergeht.

Inhalt:

Kann wahre Liebe alle Grenzen überwinden?

Maximilian von Seybach ist Arzt aus Leidenschaft. Sein größter Wunsch ist es, besonders den Ärmsten der Gesellschaft zu helfen. Das passt ganz und gar nicht zu den ehrgeizigen Plänen seiner Familie. Als er erfährt, dass seine Großmutter bereits eine Ehe mit der wohlhabenden Sophie de Neuville arrangiert hat, ist er außer sich vor Wut. Heimlich hat Maximilian schon lange ein Auge auf die schöne und kluge Louisa geworfen. Das Problem: Louisa ist Dienstmädchen im Hause von Seybach. Er will nicht riskieren, dass sie ihre Stellung verliert, aber gegen seine Gefühle ist er machtlos. Unaufhaltsam kommen sie sich immer näher. Doch für ihre Liebe gibt es keinen Platz in der Gesellschaft. Und Maximilians Heirat mit Sophie steht kurz bevor …

Die Autorin:

Hannah Conrad hat bereits viele erfolgreiche Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht. Sie studierte Germanistik und Kulturjournalismus, wurde mit dem DeLiA-Literaturpreis sowie dem Selfpublisher-Preis ausgezeichnet und hat einen Kurzgeschichtenwettbewerb gewonnen. Ihre Reisen nutzt sie gerne zur Recherche zu ihren Romanen, und sie ist in mehreren Städten Deutschlands zu Hause. Hinter Hannah Conrad verbergen sich vier Autorinnen: Laila El Omari, Frieda Bergmann, Monika Pfundmeier und Persephone Haasis.

Weitere Bücher:

Das Lilienpalais Band 1, Das Lilienpalais Band 3 (Mai 2023), Das Lilienpalais Band 4 (August 2023)

Fazit: **** Der Roman „Ein Graf auf Abwegen“ (Lilienpalais-Reihe Band 2) ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 350 Seiten die den Leser in eine Welt voller Skandale, Liebschaften und Geheimnisse ziehen.

Hormoncocktail …

Wechseljahre …

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Wechseljahre -Ich dachte, ich krieg‘ das nicht!

Diane Jordan

Hormoncocktail …

Über manche Dinge spricht man nur hinter vorgehaltener Hand. Grins 🙂 Pubertät, Sexualität oder zum Beispiel die Wechseljahre. Und, ich kann das bestätigen, denn ich bin ja selber eine Spezies aus der genannten Zielgruppe. Früher oder später trifft es fast jede Frau, mit schwereren oder leichteren Symptomen. Daher finde ich es besser, etwas vorbereitet zu sein und bin dabei auf den Ratgeber „Wechseljahre-Ich dachte, ich krieg‘ das nicht!“ von Diana Helferich, gestoßen. Im Buch wird unterhaltsam und aufklärend über das Tabu-Thema geschrieben. Unterschiedliche Frauen, die die Zeit der Hormonumstellung erleben, kommen zu Wort, was mir gut gefällt. Im Buch werden thematisch die Anzeichen der Wechseljahre, der Anfang der Umstellung, Beschwerden, Hormonersatztherapie und Alternativen erklärt und mit vielen Beispielen versehen. Anschaulich, informativ und verständlich. Die Wortwahl und der Sprachgebrauch sind der Thematik angemessen. Der Schreibstil ist flüssig, sachlich, humorvoll und lesenswert. Trockene Sachverhalte werden gekonnt zum Leser transportiert und sind auch für Laien prima verständlich. Das Büchlein gefällt mir ausgesprochen gut, einige Dinge waren mir bis dato so nicht wirklich bekannt oder bewusst. Als naturkundlich interessierter Mensch gefällt mir auch der Exkurs zu den Heilpflanzen und zur Homöopathie, da ich selber nicht so auf „Chemiebomben“ stehe und da privat selber immer lieber unterwegs bin. Das Inhaltsverzeichnis gliedert sich in: Partywissen Wechseljahre, Wechseljahre-was ist das?, Wechseljahre-so ist das bei mir, Alles über Hormone oder Zipperlein und was dagegen hilft, um nur einige zu nennen.

Inhalt:

Jede von uns wird sie früher oder später durchleben – und doch sind die Wechseljahre noch immer ein Tabuthema, mit dem sich viele Frauen plötzlich und unvorbereitet konfrontiert sehen. Diana Helfrich, leidenschaftliche Pharmazeutin und Expertin für Frauengesundheit, füllt mit ihrem neuen Buch eine Lücke und klärt unaufgeregt, fundiert und unterhaltsam über die Wechseljahre und ihre Begleiterscheinungen auf. Sie lässt Frauen mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen zu Wort kommen, denn jede geht anders mit der hormonellen Umstellung um und hat Wertvolles zu berichten. Als Apothekerin mit jahrelanger Berufserfahrung weiß Diana Helfrich, was wirklich gegen Hitzewallungen, Gereiztheit oder Herzrhythmusstörungen hilft. Sie teilt mit uns ihre besten Tipps, um diese besondere Zeit beschwerdefrei erleben und genießen zu können.

Die Autorin:

Diana Helfrich ist seit über 20 Jahren leidenschaftliche Pharmazeutin und Journalistin. Neben ihrem ursprünglichen Beruf schreibt sie in Brigitte woman und Brigitte wir sowie auf ihrem Blog »Die Apothekerin Ihres Vertrauens« über Gesundheitsthemen. Diana Helfrich lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Weitere Bücher:

Ich glaub, ich hab da was für Sie!: Ihr Gesundheitsberater für den Alltag – Geheimtipps von der Apothekerin Ihres Vertrauens

Fazit: ***** Der Ratgeber „Wechseljahre-Ich dachte ich krieg’ das nicht“ von Diana Helferich ist im Mosaik Verlag erschienen. Das broschierte Buch hat 256 Seiten, die ich als echten „Geheimtippppp“ und als Pflichtlektüre für Frauen in dieser Phase bezeichnen würde.

Erste Hilfe ….

Das Inselkrankenhaus: Sommerstürme

Diane Jordan

Erste Hilfe ….

Meine neueste Lektüre „Das Inselkrankenhaus -Sommerstürme“ von Liv Helland führt mich auf eine Insel. Das Cover macht einen frischen und klinischen Eindruck. Zart angedeutet sieht man die Dünen, den Sandstrand und in der Ferne das Meer. Darüber den blitzeblauen Himmel mit zarten weißen Wölkchen. Mittig ziert eine dunkelhaarige Frau im hellblauen Kasack (Kittel) das Titelbild. Im Inlett befindet sich passend der Sylter Leuchtturm in List. Allerdings fällt mir das nur auf, da ich dort mal gelebt habe. Fiktion versus Realität, als Ex-Arzthelferin, bin ich immer wieder überrascht, was in TV-Arztserien so dargeboten wird. Nun bin ich gespannt, was dem Leser hier präsentiert wird. Der Klappentext liest sich herrlich leicht, genau das richtige für einen Lese-Tag im Strandkorb, wie ich finde.  Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil. Die Wortwahl ist passend und angemessen. Die Protagonisten sind liebevoll erdacht und authentisch beschrieben. Die Inselkrankenschwester Greta Paulsen und der Chirurg Dr. Mark Ritter gefallen mir sehr in ihren Rollen. Ebenso wie die anderen Romanfiguren, die den Plot ergänzen. Der Auftakt zur Trilogie über das kleine Inselkrankenhaus „Hansen-Klinik“ scheint mir geglückt. Herz und Schmerz kommen in dieser leichten und lockeren Urlaubslektüre nicht zu kurz. Der Plot ist romantisch und dramatisch zu gleich. Der rätselhafte medizinische Fall im „Inselkrankenhaus“ interessiert mich zudem sehr, da ich ein sehr neugieriger und wissbegieriger Mensch bin ;-). Die über 300 Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin. Ich bilde mir förmlich ein, das Rauschen der Wellen zuhören und den Sand unter den Füssen zu spüren. Grins, aber auch den leichten Desinfektionsgeruch, der ja typisch ist in Kliniken, meine ich lesetechnisch in der Nase zu spüren. Die Autorin hat es hervorragend geschafft, mich vortrefflich zu unterhalten. Und das kleine Büchlein ist wie ein gutes Rezept: Große Emotionen, das Krankenhaus und seine Helden in weiß sowie zahlreiche zwischenmenschliche Beziehungen. Diese Mixtur geht immer, wirkt und ist gut verdaulich, wie ich finde. Und ganz nebenbei werden Liebeskummer und einige andere Wehwehchen gut und gekonnt verarztet.

Inhalt:

Gebrochene Herzen und andere Notfälle

Die Hansen-Klinik ist das wahrscheinlich kleinste Krankenhaus Deutschlands. Mit viel Herz und Einsatz versorgt hier ein engagiertes Team Insulaner und Touristen. Gerade ist Greta Paulsen dazugestoßen. Die selbstbewusste Krankenschwester ist auf der kleinen Nordseeinsel großgeworden, reiste aber die letzten Jahre durch die Welt. Als sie eines Morgens am Strand eine bewusstlose junge Frau findet und diese in die Klinik bringt, rasselt sie prompt mit Dr. Mark Ritter zusammen. Niemand versteht, warum es den talentierten, aber unnahbaren Chirurgen aus Hamburg ausgerechnet an das kleine Inselkrankenhaus verschlagen hat. Der Fall der jungen Frau gibt Greta und Mark Rätsel auf. Dass zwischen den beiden immer mehr die Funken fliegen, hilft nicht unbedingt …

Der romantische Auftakt zur Inselkrankenhaus-Reihe – die Entdeckung für alle, die von Sand unter den Füßen und Meeresrauschen träumen.

Autorin:

Liv Helland liebte schon immer das Meer, deshalb spielten dort viele der Geschichten, die sie sich als Kind gerne ausdachte. Sie studierte deutsche und englische Literatur und arbeitete als Journalistin und Übersetzerin, bevor sie das Bücherschreiben für sich entdeckte. Da sie nicht nur ein großer Fan der Nordsee ist, sondern auch sehr gerne Krankenhausserien im Fernsehen schaut, lag es nahe, über eine Klinik auf einer friesischen Insel zu schreiben.

Weitere Bücher:

Das Inselkrankenhaus (Gezeitenwechsel) Bd. 2, Das Inselkrankenhaus Strandleuchten) Bd 3

Fazit: **** Der Roman „Das Inselkrankenhaus“ – Sommerstürme von Liv Helland ist im rororo Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 432 Seiten, die große Lust auf die Fortsetzungen machen.