Aufräumarbeiten …

#Heyne#Bücher#lesen#Roman#MichelleAdams#Sammlerin#Erinnerungen#Frankreich#England#Liebe#Zeit#Geheimnis#Haushalt#Exfreundin#Familie#Vergangenheit#Entdeckung#DianeJordan#RandomHouse#Bloggerportal

Aufräumarbeiten …

Die Sammlerin der Erinnerungen

Diane Jordan

Mein neuester Roman „Die Sammlerin der Erinnerungen“ von Michelle Adams punktet mit einem geheimnisvollen und ansprechenden Cover. Als Betrachter sieht man ein Haus, in landestypischer Bauweise. Es wirkt ländlich gelegen, inmitten von viel Vegetation. Eine beleuchtete Brücke lenkt den Weg des Beobachters. Das Buch beginnt mit einem packenden Prolog im Winter 1982. Schauplatz ist ein kleines Dorf in Südfrankreich. Die wichtigsten Romanfiguren sind Frances, Benoit, Harry, Tabitha, ein paar schräge Halunken sowie eine verschwundene Schatulle, die es zu hüten, schützen und neu zu entdecken gilt. Im Buch gibt es verschiedene Zeitebenen und auch Ortswechsel, die mich beim Lesen, zugegebener Maßen, etwas „kirre“ gemacht haben. Mal ist die „Mutter tot“, dann „lebt sie“ im Rückblick wieder, mal sind wir in „Frankreich“, dann in „England „und mein Lesefluss und Spass ging dadurch etwas flöten. Die Protagonisten sind mir irgendwie auch nicht wirklich sympathisch, da sie einige „unangenehme“ Eigenschaften haben, die mich ebenfalls stören. Ich wurde weder mit Frances oder deren Sohn Harry, richtig „warm“. Es gibt zwar einige „Finten“ und „unerwartete Wendungen“, aber so richtig packend und spannend wird es nie. Als Leser hat man mit den einzelnen Kapiteln lesetechnisch zu kämpfen, in denen es um „Messie-Haus-Entrümpelung“, Gegenwart und Rückblick in die Vergangenheit geht. Man kämpft als Leser innerlich mit der „Wahrheit“, „der Kindsaussetzung“, den nicht vorhandenen Skrupeln der Mutter und des vermeintlichen Vaters beim Thema „Eigentumsend- und Aneignung“ sowie den etwas „kruiden“ Theorien dieser Menschlein. Bis Seite 200 plätschert der Roman so dahin. Die Erzählweise, die Wortwahl und auch das schon vorher erwähnte „hin und her“ sind nicht wirklich mein Fall. Bei französischen Filmen ist das manchmal ja auch so, entweder liebt man sie oder man hasst sie. Bei dem vorliegenden Roman würde ich zwar nicht so weit gehen, dass sich eine „Hass-Liebe“ entwickelt hat, aber sonderlich spannend ist er in meinen Augen eben auch nicht. Der Spanungsbogen ist irgendwie nicht wirklich durchgehend und der Plot wirkte zusammengeschustert. Ich musste mich stellenweise zum Weiterlesen zwingen und dadurch wirkte es etwas zäh und auch nicht wirklich romantisch oder liebenswert auf mich. Auch die neu aufkeimende Liebe zwischen Harry & Tabitha konnte mich nicht wirklich in den Bann ziehen. Selbstverständlich wollte ich aber trotzdem dem „Geheimnis“ auf die Spur kommen und auch erfahren, was aus der „Schatulle“ geworden war und wo sie im Haus versteckt wurde. Zum Glück wendet sich das Blatt dann etwas und lesetechnisch kommt etwas mehr Licht ins Dunkle und in die etwas verworrenen Zusammenhänge. Das Ende hat dann wie von mir erhofft ein „Happy End“ und das Misstrauen und die Eifersucht lösen sich in Luft auf. Und das Zitat „Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir“ macht in diesem Roman Sinn, denn es geht ja im weitesten Sinne auch um „Loslassen“ und den „Mut zum Neuanfang“.

Buchrücken:

Ein kleines Dorf in Südfrankreich in den 80er-Jahren: Für die junge Frances ist Benoit die erste große Liebe und der gemeinsam verlebte Sommer erscheint ihr unendlich. Doch dann vertraut ihr Benoit ein Geheimnis an, das sie für immer trennen wird.

2022, Cotswolds, England: Harry Langley löst den Haushalt seiner verstorbenen Mutter Frances auf, die ihm ein Vermächtnis hinterlassen hat. Gemeinsam mit seiner Exfreundin Tabitha, einer Kunsthistorikerin, soll er nach einer wertvollen Schatulle suchen. Während sie die Erbschaft der sammelwütigen Frances sichten und Harry Stück für Stück die Vergangenheit seiner Mutter aufdeckt, kommen sich auch die beiden wieder näher. Doch was hat es mit der Schatulle und jenem längst vergangenen Sommer in Frankreich auf sich?

Die Autorin:

Michelle Adams wuchs in England auf und lebt mit ihrer Familie auf Zypern. Sie hat Medizin studiert und als Kardiologin gearbeitet, bis sie ihre Liebe zum Schreiben entdeckte. Heute verbringt sie den Großteil ihres Tages mit der Arbeit an ihren Romanen, wenn sie nicht gerade für einen Marathon trainiert.

Weitere Bücher:

Mein Wunsch für dich, Lügengift, Dunkelschwester,

Fazit: *** Der Roman „Die Sammlerin der Erinnerungen“ von Michelle Adams ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 446 Seiten, die nicht wirklich so waren, wie ich sie nach dem Durchlesen des Buchrückens erwartet hätte. Mir fehlte schlicht die Spannung und der Kick.

Heimatlos …

Heimatlos …

Die Frau zwischen den Welten

Diane Jordan

Meine Mama ist 1943 geboren. Geschichten aus dieser Zeit kenne ich meist aus Erzählungen durch meine Mutter oder Oma. Mein neuester Roman, „Die Frau zwischen den Welten“ von Hera Lind, ist ein Roman nach einer wahren Begebenheit. Das Cover ist ansprechend gestaltet. Man sieht eine Mutter mit ihrem Kind. Die Gesichter der beiden sind von dem Betrachter abgewandt. Sie scheinen über eine Brücke, ich vermute mal die Karlsbrücke, zu laufen. Im Hintergrund sieht man eine große Stadt. Der Klappentext hat es in sich. Da lege ich mir vorsorglich lieber gleich ein Päckchen Taschentücher parat.  Die Autorin ist mir bereits aus zahlreichen Büchern bekannt und daher weiß ich, dass sie hervorragend auf die Tränendrüse drücken kann. Die Protagonisten Ella und Milan sind gut beschrieben und wirken authentisch. Der Plot ist herzergreifend und zerreißend und geht wie erwartet unter die Haut und tief ins Herz. Berührend, der den Leser aber auch stellenweise den Kopf schütteln lässt. Was muss dieses arme Mädchen alles erdulden und aushalten. Ihre Kindheit und ihr späteres Leben wird durch die damaligen Umstände besonders hart. Das Vorwort, der 87 jährigen Ella Berner stimmt mich sehr traurig. Da ich als Kind sehr häufig umgezogen bin und weiß, wie hilflos und einsam man sich dann fühlt, kann ich mich gedanklich sehr gut in diverse Situationen hineinversetzen. Das Gefühl zwischen den Welten zu leben, kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch wenn es Ella viel, viel schlimmer trifft. Spannend und mitreißend von der Autorin aufgegriffen und geschildert. Die Wortwahl und der Sprachgebrauch paßt. Der Schreibstil ist flüssig. Das packende Schicksal zwischen Ost und West. Ein Exodus aus Rache, Gewalt und Willkür. Die zahlreichen Gefahren, die dramatische Flucht und ihre Folgen. Nicht zu vergessen der Geheimdienst, der zur damaligen Zeit überall seine fiesen Finger mit im Spiel hatte. Und wirklich trauen konnte man Niemanden. Die Rolle der Frau, die ohne männlichen Beistand und Schutz „Freiwild“ war, wird fein skizziert und aufgezeigt. Das Kriegsende, der scheinbare Frieden, diverse Unruhen nicht zu vergessen, Sozialismus anstatt Kapitalismus, dieses Buch hat dem Leser einige harte Brocken zu bieten. Rot ist nicht nur das Gedankengut, sondern auch die zahlreichen Schicksalsschläge, die Ella erleidet. Und viele ihrer Träume und Wünsche bleiben auf der Strecke. Ein unter die Haut gehender Tatsachenroman, den Hera Lind vortrefflich aufgegriffen hat. Aber lest bitte selber, es lohnt sich.

Inhalt:

Die junge Ella erfährt mit brutaler Härte, was es heißt, nach 1945 als Tochter einer Deutschen in der Tschechoslowakei aufzuwachsen. Revolutionsgarden erschlagen ihren Vater, die Mutter muss sich mit ihrem neugeborenen Sohn in einem tschechischen Dorf verstecken. Ella erträgt immer neue Schicksalsschläge: Klosterschule, Kommunismus, die Ehe mit einem Egozentriker, Psychiatrie – bis sie endlich in Prag der großen Liebe begegnet. Mit dem jüdischen Arzt Milan ist sie zum ersten Mal glücklich. Beide haben nur noch einen Wunsch: zusammen mit Ellas kleiner Tochter in den Westen fliehen. Doch der Geheimdienst ist ihnen dicht auf den Fersen …

Die Autorin:

Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Immer wieder erobert sie die SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr Roman »Die Hölle war der Preis«, eine bewegende Geschichte, die im Frauengefängnis Hoheneck in der ehemaligen DDR spielt, stieg sogar direkt auf Platz 1 ein. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg.

Weitere Bücher:

„Über alle Grenzen“, „Mein Mann, seine Frauen und ich“, „Die Hölle war ihr Preis“, „Die Frau, die frei sein wollte“, „Hinter den Türen“, „Der Mann, der wirklich liebte“, „Vergib uns unsere Schuld“, „Gefangen in Afrika“, „Himmel und Hölle“, „Tausendundeintag“, „Die Sehnsuchtsfalle“ uvm.

Fazit: ***** Der Roman „Die Frau zwischen den Welten“ von Hera Lind, ist ein Spiegel Bestseller, nach einer wahren Geschichte. Das Buch umfasst 432 Seiten und ist im Diana Verlag erschienen. Das Buch lässt mich etwas aufgewühlt und traurig zurück.  

Mafia …

Mafia …

Das dunkle Dorf

Ein Fall für Commissario Grauner (Commissario Grauner ermittelt, Band 6)

Diane Jordan

Ich lese leidenschaftlich gerne, Lust auf idyllische Berge mit viel Schnee habe ich zurzeit natürlich auch. Und eine gute Portion Spannung vertrage ich ebenfalls gut. Der Klappentext von meinem neuen Krimi „Das dunkle Dorf“ von Lenz Koppelstätter hat es in sich. Zu gerne möchte ich mehr erfahren. Der Südtiroler Commissario scheint wieder einen Fall ganz nach meinem Geschmack aufzudecken. Ich bin sehr hibbelig und möchte schlagartig mehr erfahren.Das Cover weckt Sehnsucht nach Urlaub im Schnee und sieht für meinen Geschmack fantastisch aus.Ich liebe Krimis und natürlich kenne ich auch diesen Südtiroler Commissario. Organisierte Verbrechen in den verschneiten Dolomiten, wer hätte das gedacht. Commissario Grauner, Tappeiner und Saltapepe gefallen mir in ihren Rollen ausgezeichnet. Crime puuuuuuuur! Der Prolog gefällt mir sehr gut. Der Spannungsaufbau ist gelungen. Die Protagonisten sind gut erdacht und fein beschrieben. Der Plot hat es in sich. Die zahlreichen neuen Namen allerdings auch. Ich muss mich sehr konzentrieren, damit ich inhaltlich nichts durcheinander bringe … Trotzdem bin ich jetzt schon gespannt, wie ein Flitzebogen. Wie es wohl weitergeht??? Puuuuuuuh, welch dramatische Entwicklung! Mafia – damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Erpressung, Gewalt und politische Einflussnahme gehen mir dazu durch den Kopf und natürlich auch zahlreiche Morde. Allerdings hätte ich das eher nicht im Vendetta, im Herzen der verschneiten Dolomiten, erwartet! Das macht mich sprachlos ….Ein feiner Krimi 🙂. Ich bin zwar etwas verdutzt, das hätte ich in dieser ländlichen Gegend so nicht erwartet. Die Mafia und ihre Machenschaften hier anzusiedeln, wird der Autor sich sicher nicht nur so aus den Fingern gesogen haben. Grins, dadurch geht es im sonst wohl eher beschaulichen Tirol eher actionreich zu. Nichtsdestotrotz gefällt mir die Geschichte. Der Spannungsaufbau ist geglücktund Commissario Grauners Arbeit in den Bergen stelle ich mir spannend vor. Ich liebe die Natur und kann auch gerne mal etwas abgelegen wohnen. Als Nordlicht kenne ich mich mit kauzigen Mitmenschen aus. Die Bergbewohner stelle ich mir ähnlich herzlich, aber auch dickköpfig vor. Als Fotografin würde mich die Bergkulisse, der Ort und die kulinarischen Highlights reizen. Die Arbeit des Commissario würde ich allerdings nur als Assistentin machen wollen, da ich nicht so mutig bin und auch keinen Waffenschein besitze. Und der scheint mir, angesichts der brenzligen Lage dort vor Ort, eher angebracht. Meinen detektivischen Spürsinn und meine Vorliebe für Crime hege ich lieber im sicheren Abstand, zum Beispiel auf dem heimischen Sofa mit dem Buch vor Augen. Dieser Krimi ist genau nach meinem Geschmack. Er macht zudem große Lust auf idyllische Berge mit viel Schnee. Die gut dosierte Portion Spannung vertrage ich lesetechnisch ebenfalls. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe bis zur letzten Seite mit gebibbert, das alles ein gutes Ende findet.

Inhalt:

Vendetta im verschneiten Südtirol.Rachsüchtige Mafiosi, ein toter Dorfpolizist und geheime Ermittlungen: In seinem sechsten Fall bekommt es Südtirols beliebtestes Ermittlerduo mit Italiens gefährlichsten Verbrechern zu tun. Es ist Mitte Januar, im verschneiten Grödental zittert immer wieder die Erde. Rund um das luxuriöse Winteridyll St. Christina gehen ungewöhnlich viele Lawinen ab. Doch Commissario Grauner hat keine Augen für dieses Naturspektakel. Auch als ein Toter in einer heruntergekommenen Villa gefunden wird, ermittelt er nur widerwillig. Denn seit Tagen ist seine achtzehnjährige Tochter Sara spurlos verschwunden. Als er erfährt, dass sein neapolitanischer Kollege Saltapepe untertauchen musste, weil der Mafiaboss Giorgio Garebani, den der Ispettore einst ins Gefängnis brachte, hinter ihm her ist, glaubt Grauner nicht mehr an einen Zufall. Gemeinsam mit seiner Frau Alba ermittelt er gegen alle Vorschriften – sie stürzen sich in einen Kampf, den sie eigentlich nicht gewinnen können, aber nicht verlieren dürfen.

Der Autor:

Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Südtirol geboren und aufgewachsen. Er arbeitet als Medienentwickler und als Reporter für Magazine wie »Geo Special«, »Geo Saison« oder »Salon«.

Weitere Bücher:»Die Tote am Gletscher«, »Die Stille der Lärchen«, »Nachts am Brenner«, »Das Tal im Nebel« sowie »Das Leuchten über dem Gipfel«

Fazit: 5 Sterne***** Das Taschenbuch hat 304 actionreiche Seiten und ist im KiWi Verlag erschienen.