Die „Regine“ von der Post …

Die Postbotin

Diane Jordan

Die „Regine“ von der Post …

Mein neuester Roman „Die Postbotin“ von Elke Schneefuss punktet mit einem ansprechenden Cover. Als Betrachter sieht man eine junge Frau, die dem Betrachter den Rücken zugewandt hat. In den verschränkt, hinter dem Rücken, in den Händen, einen Brief haltend. Vor der Kulisse von Berlin sind noch ein paar Passanten unterwegs. Der Titelschriftzug ist in Signalrot. Darüber ist ein kleines Posthorn, was man auch bei den einzelnen Kapiteln im Buch immer wieder einmal findet. Im Booklet des Buches darf man sich über einen Ausschnitt aus dem Stadtplan vom historischen Berlin freuen.  Der Plot startet im Berlin, im März 1919. Als Leser lernt man Postbotin Regine, Lotte, Evi, Bernadine Dennewitz, Oberpostrat Siegfried Eckstein und Gewerkschaftler Kurt Bödeker kennen, um nur einige zu nennen. Ich bin gespannt, was ich alles erfahren werde. Die Autorin schafft es durch ihre Wortwahl und die Beschreibungen, mein Kopfkino anspringen zu lassen. Ich erfahre einiges über die damaligen Lebensumstände, die Armut durch die Nachkriegsfolgen, die aktuellen Probleme sowie den Kampf für die „Rechte der Frauen“.  Es gibt ein paar Nebenbaustellen wie „Liaison mit einem verheirateten Mann“, Anklage wegen „Engelmacherin“, „Streik“, Liebe und dem „Recht“. Mir gefällt der historische Roman, ganz gut. Ich habe eine Menge erfahren, zum Beispiel das früher die Volljährigkeit erst mit 21 war, dass Frauen keine wirklichen Rechte hatten und das das Leben früher als Frau recht „unangenehm“ war, dass der Roman stellenweise etwas altbacken und beamtenmäßig wirkt, passt für mich perfekt zum Buch. Vielleicht ist diese Einschätzung aber auch meinem Hintergrund geschuldet, zumal ich selbst in einer Beamtenfamilie groß geworden bin. So habe ich mitgefiebert und mitgebibbert, als das Streikblatt in den Umlauf geriet. Es bleiben zwar ein paar Fragezeichen, warum, wer, wie und weshalb? Aber das macht doch auch den Reiz aus, noch ein wenig über die Geschichte nachzudenken? Oder, was meint ihr? Vielleicht kommt ja auch noch ein zweiter Teil und wir erfahren, wie es Regine und Evi weiter ergeht?

Buchrücken:

Im Herzen Berlins kämpft eine junge Briefträgerin für die Rechte der Frauen bei der Reichspost und für ihr Glück

Berlin 1919: Im Brunnenviertel kennt jeder Regine, die hier aufgewachsen ist und täglich die Post austrägt. Schon ihr Vater war stolzer Beamter bei der Reichspost. Als sie erfährt, dass es Pläne gibt, die Zustellerinnen zu entlassen und ihre Arbeitsplätze den Männern zu geben, die aus dem Krieg heimkehren, will Regine nicht kampflos aufgeben. Sie hofft auf die Unterstützung ihrer besten Freundin Evi, die als Telefonistin bei der Post arbeitet. Doch diese ist auf der Suche nach ihrem verschollenen Bruder, der angeblich wieder in der Stadt sein soll. Also bittet Regine den charismatischen Gewerkschafter Kurt um Hilfe. Wird es ihr gelingen, die Frauen bei der Post zum Streik zu mobilisieren? Und erwidert Kurt ihre Gefühle, die sie schon bald nicht mehr leugnen kann?

Die Autorin:

Elke Schneefuß wurde 1960 in Lüneburg geboren. Sie hat Rechtswissenschaft studiert und schreibt für regionale und überregionale Tageszeitungen. Sie lebt mit ihrer Familie in Lüneburg und begeistert sich seit Jahren für die spannenden historischen Umbrüche in der Zeit der Weimarer Republik, besonders in Berlin und Umgebung.

Weitere Bücher:

Die Frauen vom Alexanderplatz, Ein letzter schöner Sommer, Im Wechsel der Gezeiten, Das rote Kliff

Fazit: **** Der Roman „Die Postbotin“ von Elke Schneefuss ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 397 Seiten die mich gut unterhalten haben aber auch zum Nachdenken über die damalige Zeit und deren Umstände gebracht haben. Und ich hoffe auf einen zweiten Teil und die Antwort auf die offenen Fragen, was aus meinen Protagonisten wird.

Das Geflunkere …

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Hanne. Die Leute gucken schon: Mütter-Trilogie 2

Das Geflunkere …

Mein neuer Roman besticht durch ein Cover, dass wie ein Eyecatcher wirkt. Pastelliger, hellgrüner Untergrund, Blumengrafik in schwarzweiß und in Glanzlack ein altes Foto. Farbtechnisch ist auf den ersten Blick „alles im grünen Bereich“, aber ob das wohl auch so lesetechnisch bleibt? Das Foto auf dem Einband zeigt eine junge Frau im Badeanzug mit niedlichem Kleinkind und Eimerchen im Sand. Im Booklet versteckt sind ebenfalls drei weitere Fotos: „Minna mit ihrer Tochter Hanne im Zug“, „Hanne“ sowie „Hanne mit ihrer Tochter Romy“ die im Plot wichtig sind, was mir sehr gut gefällt. Der Klappentext ist ganz nach meinem Geschmack, endlich erfahre ich, wie es meinen Romanfiguren weiter ergeht. Der Schreibstil und die Wortwahl von Felicitas Fuchs gefällt mir sehr. Auch dieser Plot ist fein umgesetzt und detailreich beschrieben. Hin und wieder verdrücke ich sogar ein paar Tränen, weil mich das Schicksal der Figuren so berührt. Lesetechnisch tauche ich im Oktober 1961 in den Prolog ein. Dieser macht neugierig auf die weitere Geschichte, die allerdings im Juli 1951 beginnt. Der historische Roman teilt sich in mehrere Abschnitte und spielt hauptsächlich in Minden. Die einzelnen Kapitel werden aus den verschiedenen Sichten von Minna, Hanne, Karl, Fannie oder Änne geschildert. Das sorgt für Spannung und Abwechslung. Die Buch-Charaktere sind authentisch beschrieben und wirken echt, was in meinen Augen allerdings auch kein Wunder ist, da die Autorin sich aus dem Nähkästchen ihrer eigenen Familie bedient. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir auch bei dieser Fortsetzung sehr gut, da er leicht lesbar und die Schreibweise flüssig und leicht ist, trotz der Nachkriegsthematik. Die Rolle der Frau zwischen Küche, Karriere und Kirche wird gut skizziert. Hinzu kommt eine Zeitreise, die nicht nur dunkelste Geschichte in Erinnerung ruft, sondern das gesellschaftliche Leben mit Nationalismus, Krieg und Nachkriegszeit Gesicht gibt. Ich leide – wie immer – heftig mit meiner Romanfigur Minna, aber auch Hanne mit. Die beiden möchten alles unter einen Hut bekommen: Familie und Beruf. Dieses ist schwieriger als gedacht und es werden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt, denn die Zeit scheint noch nicht reif für solche Veränderungen. Die „Euphorie des Wiederaufbaus“, die Spaltung der Gesellschaft sowie die offene Armut werden gut verdeutlicht. Minna versucht zwar immer wieder die Chance zur Emanzipation zur ergreifen, bekommt aber alle möglichen Knüppel zwischen die Beine geworfen. Das die weiße Pest (Schwindsucht) damals noch so weit verbreitet war und auch vor Minna und Hanne nicht halt gemacht hat, fand ich sehr erschreckend. Ebenso, wie die damit verbundenen Auswirkungen auf ihr berufliches und soziales Leben. Zudem muss ich an das Sprichwort denken: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“. Für mich ist er metaphorisch für die Ähnlichkeit von Mutter und Tochter, auch in ihren Verhaltensweisen und/ oder Fehlern. Hier fallen mir besonders die „Fehlgriffe“ bei ihren Männern auf. Das Lügen kurze Beine haben und irgendwann ans Licht kommen, ist ja ebenfalls zu erwarten gewesen. Trotz allem bin ich sehr erschüttert, wie Hanne mit ihrer Tochter Romy umgeht. Das geht in meinen Augen gar nicht, obwohl sie so eine schwere Kindheit und Jugend hatte. Minna hingegen ist eine tolle Frau, Mutter und auch Oma. Traurig hat mich ihre gut nachvollziehbare Einsamkeit und ihr dramatisches Ende gestimmt. So einen Tod habe ich ihr nicht gewünscht! Und – Romy, ich bin gespannt, wie ein Flitzebogen, wie es ihr im letzten Teil ergehen wird. Und wann die „Bombe“ um ihre Herkunft/Abstammung endlich platzt und was das noch für dramatische Auswirkungen haben mag!

Inhalt:

Morgen wird das Leben endlich wieder schön

Minden 1951: Hanne wächst in bescheidenen Verhältnissen heran. Ihre Mutter Minna sorgt dafür, dass alles in geregelten Bahnen verläuft, sogar ein bisschen Glück scheint endlich wieder möglich. Als Hanne dem smarten, viel älteren Paul Wagner begegnet und sich zum ersten Mal verliebt, nimmt ihr Leben eine Wendung, die für immer alles verändert.

Die Autorin:

Felicitas Fuchs ist das Pseudonym der Erfolgsautorin Carla Berling, die sich mit Krimis, Komödien und temperamentvollen Lesungen ein großes Publikum erobert hat. Schon bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete, war sie als Reporterin und Pressefotografin immer sehr nah an den Menschen und ihren Schicksalen. In ihrer dramatischen Familiengeschichte verarbeitet sie autobiografische Elemente zu einer packenden Trilogie über drei starke Frauen.

Weitere Bücher:

Minna (Teil 1), Romy (Teil 3, Juli 23),

Fazit: *****Der Roman „Hanne. Die Leute gucken schon: Mütter-Trilogie 2“ ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 599 fesselnde und bewegende Seiten. Eine Familiensaga die ich begeistert verschlungen habe, die mich stellenweise aber auch kräftig hat schlucken lassen und auf deren letzten Teil ich schon sehr gespannt bin.

Mauerblümchen …

Die Wallflowers – Annabelle & Simon

Mauerblümchen …

Diane Jordan

Zum Jahresende gönne ich mir ganz viel Liebe. Glaubt ihr nicht? Doch, denn die Autorin Lisa Kleypas ist, zumindest wenn es nach „Entertainment Weekly“ geht, die Königin am Hof der historischen Romance-Autorinnen. Meine Erwartungen an „Die Wallflowers: Annabelle & Simon“ sind also hoch. Das Cover kommt allerdings ein wenig unspektakulär daher. Als Betrachter sieht man einen jungen Mann mit Dreitagebart. Das Gesicht ist angeschnitten. Die Kleidung zeitgemäß und edel. Der Plot spielt in London um 1843. Protagonisten sind Annabelle Peyton (wunderschön, schlagfertig und bettelarm), der schwerreiche Geschäftsmann Simon Hunt sowie die drei Mauerblümchen Lillian, Daisy und Evie. Der Klappentext birgt einiges an brodelndem Potential. Arm, Reich, Standesunterschiede Bürgertum versus Adel, gute Partien, Liebe, Heirat usw. Der Plot hat eine logische und authentische Handlungsstruktur und spielt in meiner Lieblingsstadt London. Genau so stelle ich mir die damalige Zeit vor, die im Buch so bildgewaltig von der Autorin beschrieben wird. Die Geschichte unterteilt sich in zwei Handlungsstränge und spielt an verschiedenen Orten. Diese werden je aus der Sicht von Annabell sowie Simon gut nachvollziehbar geschildert. Thematisiert werden Geschehnisse und private Belange, aus einer frischen und ansprechenden subjektiven Erzählperspektive sowie den damals vorherrschenden und eigentlich unüberwindbaren Standesunterschieden. Dieses Stilmittel gefällt mir sehr gut. Die Gedanken und Gefühle der Romanfiguren werden so transparent und nachvollziehbar. Der Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Die ebenfalls oben erwähnten Mauerblümchen, denen ebenfalls je ein Band mit „ihrer Liebesgeschichte“ der vierteiligen Serie gewidmet wird, machen durchweg einen sympathischen Eindruck auf mich. Die mir vorher unbekannte Autorin schafft es kurzer Hand, mich mit ihrer Geschichte in den Bann zu ziehen. Das Geschriebene wirkt herrlich erfrischend, mal witzig, dann wieder leidenschaftlich, bisweilen aber auch ein wenig altmodisch. Mein Kopfkino springt an und wie bei jeder gut erzählten Geschichte „liebe und leide“ ich mit meinen Romanfiguren kräftig mit. Die Koketterie, die unlauteren Absichten, die aufkeimende Liebe sowie die alles beherrschende Eifersucht, alles wird fein aufgegriffen und dargestellt. Dieser Titel ist bereits auf Deutsch unter dem Titel »Geheimnisse einer Sommernacht« erschienen und ist nicht ganz so neu. Dies sollte man allerdings wissen und vielleicht berücksichtigen. Mich stört dies allerdings nicht, da ich die Serie bisher nicht kannte.

Inhalt:

Die Wallflowers: Gegen alle Widerstände machen sie die besten Partien der Saison.

Annabelle Peyton ist schön, stolz und klug – aber verarmt. Nur eine vorteilhafte Ehe kann sie und ihre Familie noch retten. Doch die adligen Junggesellen Londons meiden eine Lady ohne Vermögen. Einzig Simon Hunt, ein schwerreicher, ungehobelter, wenn auch äußerst attraktiver Geschäftsmann, hat ein Auge auf sie geworfen. Und er macht kein Geheimnis aus seinen unlauteren Absichten. Als Annabelle auf einem Ball drei weitere Mauerblümchen – Lillian, Daisy und Evie – kennenlernt, scheint sich ihr Schicksal zu wenden. Die vier jungen Frauen beschließen, einander bei der Suche nach vermögenden Ehemännern zu helfen. Als Erstes verschaffen sie Annabelle eine Einladung zum Fest der Saison. Unter den Gästen allerdings auch: Simon Hunt.

Die Autorin / die Übersetzer:

Lisa Kleypas studierte am Wellesley College Politikwissenschaften, ehe sie mit 21 ihren ersten Roman veröffentlichte. Ihre historischen Liebesromane erobern seit Jahren die Herzen der Leserinnen und die internationalen Bestsellerlisten. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Washington State.

Babette Schröder war dreizehn Jahre in der Filmbranche tätig, unter anderem als selbständige Produzentin für TV- und Kinospielfilme, bevor sie ein zweites Leben als Übersetzerin für amerikanische, englische und französische Literatur begann. Seither hat sie über siebzig Romane übersetzt, darunter Bestsellerautorinnen wie Katherine Webb, Beth O’Leary, Josie Silver und Vi Kleeland.

Wolfgang Thon wurde 1954 in Mönchengladbach geboren. Nach dem Abitur studierte er Sprachwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Berlin und Hamburg. Heute ist er als Übersetzer und Autor für verschiedene Verlage tätig. Er ist Vater von drei mittlerweile erwachsenen Kindern und lebt, schreibt, übersetzt, reitet und tanzt (Argentinischen Tango) in Hamburg.

Weitere Bücher:

Die Wallflowers: Lillian & Marcus (Teil2)

Die Wallflowers: Evie & Sebastian (Teil 3)

Die Wallflowers: Daisy & Matthew (Teil 4)

Fazit: ***** Der Roman „Die Wallflowers: Annabelle & Simon“ von Lisa Kleypas ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat gut 368 Seiten. Es ist eine vierteilige Serie, die das Herz zum klopfen bringt und mir gut gefallen hat.

WA(H)R …

Roman von Hera Lind

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WA(H)R …

Für immer deine Tochter: Roman nach einer wahren Geschichte

Diane Jordan

Der neue Roman „Für immer deine Tochter“ von Bestsellerautorin Hera Lind hat es in sich und ist stellenweise recht dramatisch und sehr, sehr traurig. Das Cover ist passend gestaltet. Als Betrachter sieht man in Sepiatönen Teile einer Stadt, einen alten Korbkinderwagen sowie ein paar Trümmerfrauen. In der Mitte des Buchdeckels steht eine junge blonde Frau im blauen Kleid mit roter Jacke. Vor der Brust hält sie ein eingewickeltes Baby, in einer hellen Decke. Das Buch startet im Jahr 2004 in Bamberg und ist nach einer, eigentlich zwei wahren Geschichten, von ihr zur vorliegenden Erzählung zusammengeschrieben worden. Es gibt immer wieder Zeitsprünge, die meines Erachtens prima gewählt sind, um Spannung zu erzeugen, aber auch um die Geschehnisse zu erläutern. Nach und nach ergeben beim Lesen so die einzelnen Puzzlestücke einen Sinn. Die Handlung ist bedrückend und könnte, gerade im Hinblick auf den aktuellen Ukraine-Krieg, nicht beklemmender auf mich wirken. Die geschilderten Kriegsereignisse im Buch machen betroffen und Gänsehaut. Als Leser spürt man die immer gleiche und fiese Fratze des Krieges sowie den kalten Todeshauch. Das Leiden der Zivilbevölkerung, Zerstörung von Häusern und zivilen Einrichtungen wie Krankenhäuser und Kindergärten, um nur einige Beispiele zu nennen. Ohnmacht, die Angst in dunklen und nasskalten Räumen, fehlendes Essen und Trinken, Krankheiten, Verletzungen und Tod. Auswirkungen wie sie uns auch aktuell täglich vor Augen geführt werden. Der Plot rührt und ist nichts für Zartbesaitete. Ich empfehle daher dringend genügend Taschentücher bereit zu legen. Die Protagonisten Paula, ihre verstorbene Mutter Anna, Deserteur Karl sowie Rosa sind teils gut- und detailreich beschrieben. Allerdings fand ich, gerade bei diesem durchaus sensiblen Thema, manche Formulierungen nicht ganz so perfekt und treffend, wie man es sonst von Hera Lind gewohnt ist. Vielleicht ist das durch Erzählungen und Schilderungen meiner Großmutter und Mutter zur Flucht und Vertreibung aus Mecklenburg begründet, oder aber auch durch TV-Filme zur Flucht. Die Dialoge die die Romanfiguren im Buch führen, fand ich teils recht oberflächlich und nicht so zeitgemäß für das Jahr 1945. Auch die wahren Tatsachen, die mich sonst immer begeistern und schnell packen, waren diesmal für meinen Geschmack etwas zurechtgebogen. Das fand ich irgendwie schade. Allerdings ist es ja auch kein „einfaches“ Thema, was man mal eben so runterschreibt. Und das was mich persönlich stört ist eher ein Gefühl, als dass ich konkret Verbesserungsvorschläge dazu machen könnte. Die Trauer und den Schrecken, konnte Lind, wiederum so schildern und an mich weitertransportieren, dass ich das Buch flott durchgelesen hatte.

… Ein Tagebuch, das ein ganzes Leben infrage stellt …

Inhalt:

Paula findet in einer Küchenschublade das Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter. Nie hatte Anna von ihrer Flucht mit Baby Paula aus Pommern nach Kriegsende 1945 erzählt. Doch beim Lesen offenbart sich Paula eine Wahrheit, die sie vollkommen aus der Bahn wirft. Ergreifend berichtet Anna von ihrem monatelangen Verstecken mit dem Säugling auf einem Dachboden, von ihrer Verzweiflung, immer den Tod vor Augen, und von dem Deserteur Karl, der Anna und die kleine Tochter in letzter Sekunde rettet. Als Paula von ihrer wahren Identität erfährt, bricht für sie eine Welt zusammen, und sie macht sich auf, um ihre Spuren zu finden.

Die Autorin:

Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist. Mit diesen Romanen erobert sie immer wieder die SPIEGEL-Bestsellerliste.

Weitere Bücher:

Mit dem Rücken zur Wand, Die Frau zwischen den Welten, Grenzgängerin aus Liebe, Die Frau, die frei sein wollte, Himmel und Hölle, Tausendundein Tag, Hinter den Türen, Drachenkinder, Vergib uns unsere Schuld, Der Mann, der wirklich liebte, Die Sehnsuchtsfalle, Die Hölle war der Preis, Der Prinz aus dem Paradies, Mein Mann, seine Frauen und ich, uvm. ….

Fazit: **** Der Roman „Für immer deine Tochter“ von Hera Lind ist im Diana Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 448 Seiten.

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Nachkriegszeit …

Neuer Roman

Nachkriegszeit …

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz: Roman (Polizeiärztin Magda Fuchs-Serie, Band 3)

Als Fan der „Babylon Berlin“ Bestseller-Buch und TV-Reihe finde ich natürlich auch die Serie um Polizeiärztin Magda Fuchs genial, die ja ebenfalls in einer meiner Lieblingsstädte spielt. Teil eins und zwei habe ich bereits begeistert aufgesogen und nun wollte ich selbstverständlich auch den dritten Teil „Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz“ von Helene Sommerfeld weiterlesen. Als Leser befindet man sich unterdessen im Berlin um 1924. Die vier Protagonistinnen Magda Fuchs, Celia Fahrland, Doris Kaufmann sowie Ruth Jessen sind mir bereits aus den ersten beiden Bänden bekannt und vertraut. Sie sind gut beschrieben und wirken lebensecht und sind mir ein wenig ans Herz gewachsen. Der Schreibstil des Autoren-Duos gefällt mir gut. Der Plot ist spannend und hat einige Überraschungen parat. Spoiler: Zum Beispiel die tote Millionärin. Die Erzählstränge sind geschickt und gekonnt miteinander verwoben und erstrecken sich über eine Zeitspanne von zirka drei Jahren. Endlich erfahre ich, wie es mit meinen Romanheldinnen weiterergeht. Ich bin erstaunt, was sie alles erdulden müssen und bin irgendwo auch froh, als Frau nicht zur damaligen Zeit gelebt zu haben. Die Einschränkungen waren für meinen Geschmack noch sehr radikal und Gleichberechtigung stand noch weit entfernt in den Sternen am Firmament. Alleine das neue Cover ist optisch wieder an die damalige Zeit perfekt angepasst. Es reiht sich farbtechnisch auch harmonisch in die Serie ein, wie ich finde. Diesmal in einem feurigen Orangeton als Untergrund. Für mich steht dieser Ton für die Kreativität, Vitalität, Lebensfreude und Fröhlichkeit, der damaligen Zeit. Auffällig ist wieder die goldene Raute, die wohl für die Erfolgsgeschichte der Frauen der damaligen Zeit steht. Links am Bildrand steht eine junge Frau, die unternehmungslustig und zielstrebig wirkt. Gut gefällt mir auch die Karte von Berlin um 1925, die im Klappencover aufgedruckt ist. Ich mag solche Details sehr gerne, um mich ein wenig zusätzlich zu orientieren und weg zu träumen. Cool finde ich auch die Übersicht der wichtigsten Personen gleich am Anfang des Romans, so behält man meines Erachtens besser den Überblick, denn es sind eine Menge Figuren, die sich da tummeln. Den Einstieg mit dem Zitat von F. Scott Fitzgerald, Zärtlich in der Nacht: „Ich verlange nicht von dir, dass du mich immer so liebst, aber ich möchte, dass du dich daran erinnerst; denn irgendwo in meinem Inneren wird immer die Person sein, die ich heute Nacht bin,“ mag ich sehr. Lesetechnisch bin ich wieder ruck zuck im Geschehen. Die Seiten des doch recht dicken Taschenbuches fliegen nur so vor meinen Augen dahin. Ich möchte endlich erfahren, was mit dem kleinen Otto passiert ist und ob es für die beiden Geschwister ein Happy End gibt. Interessant finde ich zudem, dass Polizeiärztinnenab 1900 in Berlin, zwar im Dienst der Polizei standen, jedoch keine polizeilichen Arbeiten ausführen durften. Die Polizeiärztinnen waren vielmehr für die medizinische Betreuung der Opfer von Gewaltverbrechen, insbesondere Frauen und Kindern zuständig. Zusätzlich kümmerten sie sich auch um die gesundheitliche Versorgung der zahlreichen Prostituierten in den Zwanzigerjahren. Meist geschah das nebenberuflich und/oder nur für geringen Lohn, was bestimmt nur durch eine große Portion Enthusiasmus zu meistern war. Aber auch die Thematik Transsexualität Mann-zu-Frau wird in diesem Schmöker trendig mit aufgegriffen. Es geht wie der Untertitel schon verrät „wild“ her, was für mich ins verruchte Berliner Nachtleben zur damaligen Zeit in meiner Vorstellung passt. Sex, Drogen, Rausch und derbe verrucht und lasterhaft. Ein perfekter Mix aus den “guten Sitten“ und den Abgründen der Großstadt.

Jagt Magda einer fixen Idee nach?

Berlin 1924: Viele Fremde suchen in der Stadt das schnelle Glück. Offenbar auch die schwer verletzte junge Frau, die von Polizeiärztin Magda untersucht wird. Als die Unbekannte überraschend stirbt, macht Magda sich Vorwürfe. Hat sie eine falsche Diagnose gestellt? Eine Freundin identifiziert die Tote als Millionärin, die im wilden Berlin das Leben mit Damen und Herren aus den höchsten Kreisen genoss. Als Magda versucht, die Wahrheit herauszufinden, kommt sie mächtigen Leuten in die Quere. Aber sie will auch endlich das Schicksal des kleinen Otto aufklären. Er wurde vor vielen Jahren nach einem Familiendrama verschleppt. Seiner älteren Schwester Elke konnte Magda ein neues Zuhause geben. Damals gab sie sich das Versprechen, die Geschwister wieder zusammenzubringen. Plötzlich eröffnet sich die Möglichkeit, Otto doch noch anhand seiner Fingerabdrücke identifizieren zu können. Aber es sind zahllose Kinder, die überprüft werden müssten. Da erinnert sich Elke an ein ganz besonderes Merkmal ihres Bruders. Tatsächlich wird ein Junge gefunden, auf den die Beschreibung passt. Kann er wirklich Otto sein? Oder jagt Magda in Wahrheit nur einer fixen Idee nach, weil sie sich selbst schon so lange ein Kind wünscht?

Die Autorin:

Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines in Berlin lebenden Autoren-Ehepaars. Viele ihrer Romane und Sachbücher waren internationale Bestseller. Die einzigartige Lebendigkeit ihrer Bücher entsteht aus der Begeisterung für Medizin und dem Interesse an historischen Persönlichkeiten, verbunden mit der Leidenschaft, fremde Länder zu bereisen.

Weitere Bücher:

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben ein ewiger Traum 1, Polizeiärztin Magda Fuchs – das Leben, ein großer Rausch 2, Die Ärztin: das Licht der Welt 1, Die Ärztin: Stürme des Lebens 2, Die Ärztin: Die Wege der Liebe 3, Die Ärztin: Gesundheitstipps aus Kaisers Zeiten

Fazit: **** Der Roman „Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz, Band 3“ von Helene Sommerfeld ist im dtv Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 528 schillernde Seiten, die den Leser ins Berlin der Nachkriegszeit mitnehmen, aber auch etwas fassungslos in „the spirituals abyss“ blicken lassen. 

Kreislauf …

Krimi

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Die kalte Mamsell: Ein Seebad Krimi

Diane Jordan

Kreislauf…

Manchmal liebe ich den Kreislauf regelmäßig wiederkehrender Dinge. Und meine Vorliebe geht sogar so weit, dass ich mich tierisch auf Teil 3 des neuen Seebad-Krimis „Die kalte Mamsell“ von Elsa Dix gefreut habe. Das Cover ist hinreißend gestaltet und passt perfekt zu Teil 1 und 2. Als Betrachter darf man sich über eine weiße Seebadvilla mit Strand, Dünengras und Sonnenuntergang freuen. Eine Frauenfigur mit Hütchen, weißer Bluse und langem roten Rock steht mit Blickrichtung Meer und scheint aufmerksam etwas zu beobachten. Der Klappentext ist gewohnt spannend und macht Lust auf mehr. Die Protagonisten Viktoria Berg und Christian Hinrichs sind mir schon aus den beiden voran gegangenen Büchern bekannt und vertraut. Und nun geht es für mich lese- und zeitreisetechnisch wieder schwuppppppps aufs historische Norderney um 1913. Der unterhaltsame und kurzweilige Krimi startet mit allerlei Herausforderungen für die couragierte Lehrerin und den frisch ernannten Kriminalassistenten, was mir sehr gefällt. Der Plot ist perfekt, die Spannungskurve genau richtig und punktet zudem mit einigen unerwarteten Ereignissen. Der Krimi hat alles was mein Herz höherschlagen lässt. Dramatik, Romantik, zeitgenössische Beschreibungen sowie die Kluft zwischen arm und reich. Faszinierend finde ich zudem die Rolle der Frau im Wandel der Zeit, was für mich durch die emanzipierte Viktoria Berg prima verkörpert und dargestellt wird. Aber auch andere Frauen, wie z.B. die „Kaltmamsell“, die für kalte Speisen und Buffets verantwortlich war und hier für die Arbeiterklasse und deren härteres Leben einsteht. Bildgewaltig, gut nachvollziehbar, packend, unterhaltsam und schlüssig. Die Figuren sind fein erdacht und gut beschrieben. Ich liebe es in die damalige Zeit einzutauchen und wie mit einem Wellenschlag sanft oder auch mal mit Wucht ins nächste oder übernächste Kapitel transportiert zu werden. Die Seiten fliegen wie gewohnt und leider viel zu schnell vor meinen Augen dahin. Schade eigentlich, denn jetzt muss ich gefühlt wieder ewig auf meinen nächsten Kurzurlaub auf Norderney und die Fortsetzung der zarten Romanze zwischen den beiden, mir liebgewonnen Protagonisten, warten.

… Norderney 1913: Ein Mord im Eiskeller eines Hotels sorgt für kaltes Entsetzen in der kaiserlichen Seebadgesellschaft …

Inhalt:

Norderney, September 1913: Die couragierte junge Lehrerin Viktoria Berg verbringt den Spätsommer im beschaulichen Seebad, in der Hoffnung auf erholsame Tage. Doch die Ruhe am Meer währt nur kurz: Während eines Spaziergangs werden Viktoria und Christian Hinrichs, frisch vereidigter Kriminalassistent auf der Insel, zu einem glamourösen Hotel gerufen – im dortigen Eiskeller wurden die Leichen eines Sommergasts und einer Küchenmamsell entdeckt. Als Viktoria die tote junge Frau im Schein der Petroleumlampe näher betrachtet, erfasst sie kaltes Entsetzen. Ein Detail am Tatort weist direkt auf ein tragisches Ereignis aus ihrer eigenen Vergangenheit hin …

Die Autorin:

Elsa Dix ist eine aus Norddeutschland stammende Krimiautorin. Sie lebt heute mit ihrem Mann und ihrem Hund in Düsseldorf und verbringt jede freie Minute auf Norderney. Bei Goldmann erscheinen ihre Seebad-Krimis um das sympathische Ermittlerduo Viktoria Berg und Christian Hinrichs.

Weitere Bücher:

Die Tote in der Sommerfrische (1), Der tote Rittmeister (2),

Fazit: ***** Der Seebadkrimi „Die kalte Mamsell“ von Elsa Dix ist im Goldmann Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 432 Seiten die mich begeistern konnten und auf eine baldige Fortsetzung hoffen lassen!!!

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Liebeskummer lohnt sich nicht …

Liebeskummer lohnt sich nicht …

Die Pension der gebrochenen Herzen

Diane Jordan

Aus, Schluss, vorbei, den fünf Männern in meinem neuesten Roman „Die Pension der gebrochenen Herzen“ von Karine Lambert ereilt fast zeitgleich ein dramatischer Lebensabschnitt. Sie werden von ihren besseren Hälften abserviert und an die frische Luft gesetzt oder in die Wüste geschickt. Die Schriftstellerin ist mir schon von einigen anderen Büchern und Hörbüchern bekannt und vertraut. Ich mag ihren Schreibstil und die Wortwahl. Sie hat meist einen besonderen Blickwinkel und eine andere Sicht auf die Dinge. Auch in diesem Plot ist das wieder so, was ich freudig beim Lesen feststellen kann. Der Spannungsaufbau hat für mich etwas von einem leicht französischen Lebensstil und Gefühl. Die Protagonisten: Max, Theo, Simon, Paul und Fabrizio sind liebevoll erdacht und authentisch beschrieben. Fast hat man als Leser den Eindruck, dass sie so tatsächlich in Paris leben könnten. Der Neuanfang als Männer WG in der französischen Metropole gefällt mir, samt den teils sehr komischen Vorkommnissen, sehr gut. Die klischeehaften Verhaltensweisen der fünf Männer werden fein wiedergegeben. Ebenso wie die verschiedenen Geschlechterrollen. Für mich als Frau ist es sehr interessant, einmal „typisch Mann, typisch Frau“ beim Lesen zu durchdenken. Karin Lambert schreibt witzig und unterhaltsam. Trotzdem werden, wie kleine Leuchtzeichen einer Taschenlampe, auch einige gesellschaftskritische Gesichtspunkte thematisiert, was ich ganz erfrischend finde.  Den gebeutelten Männern gelingt es jedenfalls nach und nach Freundschaften aufzubauen und Neuanfänge zu wagen. Und das Ganze wäre natürlich auch ohne L’Amour kein richtiger Roman nach meinem Geschmack. Das Savoir-Vivre, die französische Lebensfreude, das Leben in Paris werfen einen Blick auf „Die Pension der gebrochenen Herzen“, die zum Ende mit vielen hübschen Zitaten, wie ein opulentes mehrgängiges Essen aufbereitet wird, was man so in Frankreich auch erwartet. Für Leser, die Frankreich, französische Filme, die Menschen und ungewöhnliche Blickwinkel lieben, empfehle ich diesen Herzschmerz-Liebesroman besonders. Und auch das Cover reiht sich treffend und passend, wie ich finde, ein. Der Leser sieht ein großes geschwungenes Herz mit bunten Farbklecksen. In schwarzen Scherenschnitt Silhouetten sieht man fleißig werkelnde Männer und ein kleines Kätzchen angedeutet. Diese Umrisse machen sich gut vor dem hellen Hintergrund des Herzens. Der gelbe Coverhintergrund auf dem das ganze platziert ist, steht für mich für Optimismus. Die Farbe wirkt hell und warm und drückt für mich die Lebenslust und den Mut für Neuanfänge aus. Und mir gefällt es als gesamtes Bild, da es mein Kopfkino anspringen lässt und ich auch schon kräftig renoviert und einen Neuanfang gewagt habe.

Inhalt:

Max, Paul, Simon, Fabrizio und Theo wird kurz hintereinander von ihren Frauen der Laufpass gegeben. Nach und nach ziehen sie alle in eine alte Schule in Paris ein, die Max gerade zu einer Pension umbaut. Als Mitbewohner gegen ihren Willen läuft das Zusammenleben im Alltag nicht immer reibungslos, doch die fünf raufen sich zusammen und bei gemeinsamen Ausflügen und Gesprächen über Frauen und Gefühle gewinnen sie neue Einsichten in das Beziehungsleben. Ihre Welt ist in sich zusammengefallen. Wird es ihnen gelingen, eine neue zu erfinden? Eines ist sicher: Auf die Liebe werden sie nie verzichten.

Die Autorin:

Karine Lambert ist eine belgische Fotografin und Schriftstellerin. Nach längeren Aufenthalten in verschiedenen Ländern lebt sie heute wieder in ihrer Geburtsstadt Brüssel. Ob in Bildern oder Worten, immer erzählt Karine Lambert von der Freude und der Liebe, von der Verletzlichkeit und der Fähigkeit, sich neu zu erfinden. Die Romane der Bestsellerautorin erscheinen in über 25 Ländern.

Weitere Bücher:

Und jetzt lass uns tanzen, Eines Tages in der Provence, Das Haus ohne Männer, Der unsichtbare Garten,

Fazit: **** Der Roman „Die Pension der gebrochenen Herzen“ von Karin Lambert ist im Diana Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 224 Seiten die einen besonderen Blick auf das Rollenverhalten von Mann und Frau werfen. Und dabei alle liebenswerten und schrulligen Eigenarten augenzwinkernd aufs Korn nehmen.

Über den Wolken …

Über den Wolken …

Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg

Rezension Diane Jordan

Wer nicht glücklich ist wünscht ,sich manchmal ein anderes Leben. Und je verzweifelter man ist, desto mehr möchte man diesen traurigen Teufelskreis durchbrechen. Eigentlich ganz logisch, oder? Mein neuestes Buch „Der Tausch – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg“ von Julie Clark befasst sich mit dieser Problematik. Der Thriller aus dem Heyne Verlag hat ein hübsches Cover, das den Blick aus einem Flugzeugfenster zeigt und gut zum Plot passt. Der Klappentext liest sich flott und gespannt und voller Vorfreude fange ich an zu lesen. Begonnen wird mit der Widmung: „All jenen Frauen gewidmet, die ihre Geschichte erzählt haben – ….. Wir hören euch. Wir glauben euch.“ Da bekommt man als Leserin schon das erste mulmige Gefühl, dann folgt ein feiner Prolog. Und zack ist man mitten drin. Die weitere Handlung teilt sich nun in zwei Stränge. Diese werden von den beiden taffen Protagonistinnen Claire und Eva aus deren Perspektiven geschildert. Da die beiden Frauen recht unterschiedlich sind, passiert dies natürlich in einem unterschiedlichen Stil, was mir persönlich gut gefällt.  Der Schreibstil und die Wortwahl, der mir vorher unbekannten Autorin, ist dabei flüssig und treffend. Die Thematik „Gewalt gegen Frauen“ hat Julie Clark gut als Buchthema durchdacht und fein recherchiert. Da diese vielschichtig ist und in allen sozialen Ebenen vorkommt, passen auch die beiden unterschiedlichen Charaktere Claire und Eva sehr gut, wie ich finde. Claire hat Probleme in der Gegenwart, Eva hingegen in der Vergangenheit. Mehr ist auf den ersten Blick an Gemeinsamkeiten nicht zu erkennen. Verblüffend und undurchsichtig, wie manche Wolkenformation am Himmel. Und ich kann durchaus nachvollziehen, dass sie so spontan ihre Tickets am Flughafen JFK tauschen. Diese Entscheidung verändert allerdings einiges und ist auch durchaus tricky, wie sich dann später noch zeigen wird. Die Erzählung bedient sich dabei mehrerer Perspektivwechsel und Blickrichtungen mit einigen kleinen Überraschungen, die man so nicht geahnt hat. Spannend und lesenswert, wie ich finde. Und dabei trotz der Thematik auch nicht von „Mord, Sadismus & Grausamkeiten“ handelnd, so wie mein letztes Buch „Der Heimweg“ von Fitzek, was mir so ganz und gar nicht gefallen hat.

Inhalt:

Zwei Frauen auf der Flucht. Eine Entscheidung, die alles verändert. Und kein Weg zurück.

New York, Flughafen JFK: Claire soll nach Puerto Rico reisen, um ihren Mann, einen ehrgeizigen Politiker, beim Wahlkampf zu unterstützen. Doch in Wahrheit will sie nichts als fliehen – vor seinen gewalttätigen Übergriffen und der lückenlosen Kontrolle, die er über sie ausübt. Sie kommt mit Eva ins Gespräch, die bei ihrem schwerkranken Mann Sterbehilfe geleistet hat. Zu Hause in Kalifornien erwartet sie die Polizei. Innerhalb weniger Sekunden beschließen sie, die Bordkarten zu tauschen und sich gegenseitig ein neues Leben zu schenken.

Erleichtert landet Claire in Kalifornien. In Evas Haus gibt es allerdings keine Hinweise auf einen Ehemann. Dann erfährt sie, dass das Flugzeug nach Puerto Rico abgestürzt ist. Und kurz darauf entdeckt sie die vermeintlich abgestürzte Eva in einer Fernsehreportage über das Unglück. Lebendig. Hat sie die Flucht in das Leben einer Anderen am Ende doch nur in eine Falle gelockt?

Autorin:

Julie Clark wuchs in Santa Monica auf. Während sich ihre Freunde auf Surfbrettern in die Wellen stürzten, las sie lieber Bücher am Strand. Nach dem Studium arbeitete sie in Berkeley an der University of California. Dann kehrte sie zurück nach Santa Monica, wo sie heute mit ihren beiden Söhnen und einem Goldendoodle lebt und als Lehrerin tätig ist. »Der Tausch« ist ihr erstes Buch bei Heyne. Dieses wurde von Gabriele Burkhardt und Astrid Gravert gekonnt übersetzt.

Fazit: 5 Sterne****

Lesetipp Der Thriller “Der Tausch“ – Zwei Frauen. Zwei Tickets. Und nur ein Ausweg ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 400 Seiten, die den Puls beschleunigen, wie der Start und die Landung eines Flugzeuges.