Für literarische Leckermäulchen …

Salz und Schokolade: Süße Wunder | Die Schokoladensaga (Die Halloren-Saga 2)

Für literarische Leckermäulchen …

Diane Jordan

»Schokolade ist Liebe, aber ohne Liebe bedeutet Schokolade nichts.« Amelia Martin

Mein neuester Roman „Salz und Schokolade – Süße Wunder“ von Amelia Martin ist eine Fortsetzung. Band 2 der Halloren-Saga, kann aber auch als eigenständiges Buch gelesen werden. Ich empfehle euch aber mit Teil 1 zu beginnen. Die Protagonisten wären: Cäcilie, der Chocolatier Julius, Kakaoimporteur Leopold Mendel, Ida, Emmi, Elise, Moritz, Irene und Paul, um nur einige zu nennen.

Das Cover ist ansprechend gestaltet und zeigt Cäcilie mit einem auffälligen Hut mit Federn, einem flotten Mantel einer Handtasche und einer Tasse in der Hand. Ihr Blick ist zum Betrachter gewandt. Im Hintergrund sieht man Häuserzeilen und einen großen Platz aus Pflastersteinen. Die Szene ist mit einem magenta-roten Rahmen eingefasst. Am rechten Rand befindet sich eine stilisierte weiße Blüte.

Das Buch startet mit einem Personenverzeichnis, was ich immer ganz nett finde, um mich besser zu orientieren und um die Romanfiguren näher kennenzulernen. Dann folgt ein packender Prolog. Als Leser befindet man sich an der Westfront, Neuve-Chapelle um 1915. Dann folgt ein Rückblick nach 1905. Der Plot wird von Julius, Cici, Jonni und Ida erzählt. Haupthandlungsort ist Halle an der Saale. Die Schokoladenfabrik steht vor einem strukturellen Umbruch und auch die beiden Töchter Irene und Cäcilie sorgen beim Familienoberhaupt für Unbehagen. Ich liebe die dramatische Familiensaga und bin schnell in den Bann gezogen. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin, zu aufregend den Aufstieg und den Fall der Schokoladenfabrik mitzuverfolgen. Und by the way: mit frischem Kaffee und leckeren Schoko-Eierlikör-Halloren-Kugeln ist der Genuss des Buchs noch größer! Die Wortwahl und der Schreibstil von Amelia Martin passt perfekt in die Zeit. Die Figuren wirken authentisch und lebensecht. Die Zeit und das Leben im Kaiserreich wirken gut recherchiert. Der historische Hintergrund und die bildhaften Beschreibungen sind für meinen Geschmack perfekt zusammengestellt. Ich liebe und leide, wie immer mit. Die „Belle Époque“ wird fein skizziert. Die Frauen mussten um ihre Rechte kämpfen, es gab Standesunterschiede und ein großes „Arm“ / „Reich“ Gefälle. Die Frauen waren mehr oder weniger „rechtlos“ und durften nicht über sich selbst bestimmen, was im Buch auch sehr deutlich wird. Die Sorgen und Nöte der Protagonisten werden gut zum Leser transportiert. Die Halloren Kugeln, die ich bei der Lektüre nasche entstanden 1952. Und auf der Packung steht, dass die langersehnte „Volkspraline“, die schwere Nachkriegszeit versüßen sollte. Mich fasziniert, dass es die heute auch noch zu kaufen gibt.  Und wusstet, ihr zum Beispiel, dass die beliebte Kugel den Silberknöpfen der „Salzsiedertracht“ nachempfunden wurde, deren Träger sich auch heute noch Halloren nennen.   

Inhalt:

Die mitreißende Saga um die älteste Schokoladenfabrik Deutschlands 

Halle, 1905. Der Besitzer der Schokoladenfabrik, Ernst David, hat es nicht leicht. Das Traditionsunternehmen steht am Wendepunkt: Schafft es den Wandel zu einer effizienten Schokoladenmanufaktur, oder verbleibt es eine kleine lokale Handwerksstube? Zudem interessieren sich seine zwei Töchter immer für die falschen Männer. Die Ältere der beiden, Cäcilie, soll eine Verbindung mit Julius eingehen, dem Sohn des mächtigen Kakaoimporteurs Leopold Mendel, der Anteile am Unternehmen gekauft hat. Doch der Chocolatier Julius hat nur Augen für Ida, Tochter einer alteingesessenen Hallorenfamilie. Er trifft sich heimlich mit der schönen Salzwirkertochter, wohlwissend, dass ihre Liebe keine Zukunft hat. Als Cäcilie beide entdeckt, droht alles zusammenzubrechen … 

Die Autorin:

Amelia Martin ist das Pseudonym einer erfolgreichen Autorin. Sie hat jahrelang als Sachverständige für ein weltweit handelndes Auktionshaus gearbeitet, die Provenienz von Möbeln und Kunstgegenständen geprüft und Ausstellungen organisiert hat. Nach Jahren in England und im europäischen Ausland unternimmt die Autorin heute ausgedehnte Recherchereisen an die Schauplätze ihrer Romane.

Weitere Bücher:

Salz und Schokolade (Teil 1), Das Auktionshaus (Teil 1 und 2)

Fazit: ***** Der Roman “Salz und Schokolade – Süße Wunder“ von Amelia Martin ist im Ullstein Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 494 Seiten, die mich nach und nach in den Bann gezogen haben und auch mit einem „Weihnachts-Wunder“ enden.

A bientot, ihr lieben Gauner …

Die Unverbesserlichen – Die Revanche des Monsieur Lipaire

A bientot, ihr lieben Gauner …

Diane Jordan

Endlich, endlich geht es weiter… 🙂 Der neue Kobr „Die Unverbesserlichen-Die Revanche des Monsieur Lipaire“ gefällt mir ausgesprochen gut. Die humorvolle Kriminalkomödie ist meiner Meinung nach die perfekte Fortsetzung der neuen Buchreihe.  Anders als die sonst gewohnten Allgäu-Krimis, macht die Lust auf Urlaub an der Côte d‘Azur. Auffällig ist auch dieses Mal das witzige Cover. Ein Handabdruck der wie ein gezogene. Waffe in den typisch französischen Farben der Trikolore aussieht. Darunter die angedeutete Sonne Südfrankreichs mit Palmen, Wasservögeln, dem Wasser und einem Boot. Der Klappentext zieht mich schnell in den Bann und befördert mich lesetechnisch an den Ort des Geschehens. Gespannt fange ich an zu lesen und freue mich auch bei diesem Buch über das auffällig hübsche dreigeteilte Lesebändchen in blau, weiß und rot. Die Protagonisten wirken vertraut frisch, frech, dilettantisch und etwas chaotisch. Dem Autoren Duo gelingt es auch dieses Mal mich bestens zu unterhalten. Der Plot ist schräg, ungewöhnlich und durch die eben erwähnten Romanfiguren herrlich skurril und unterhaltsam. Band zwei knüpft nahtlos an Teil eins an, was ich prima finde. Ich empfehle aber, unbedingt Teil eins vorher zu lesen, um mehr Lesespass zu haben und Teil zwei so richtig genießen zu können. Die Beschreibungen sind gut gewählt und wirken realistisch und treffend. Ebenso die Wortwahl und der Schreibstil. Die Protagonisten sind unter anderem: Monsieur Lipaire, Lieblingsfeind Familie Vicomte, die Adelsdynastie, Karim, Delphine, um nur einige zu nennen. Besonders gut gefällt mir das Küstenstädtchen Port Grimaud an der Côte d’Azur. Ich muss oft schmunzeln und fiebere aber auch eifrig mit, ob das ungewöhnliche Trüppchen, mit seinen unkonventionellen Machenschaften, Erfolg haben wird. Mein Kopfkino tut sein Übriges, ganz genial finde ich auch die vielen alten Filmzitate a la Louis de Funès, die mich an lange, laue Sommernächte und meine Jugendzeit erinnern.  Die Tour der Fettnäpfchen, mit den sechs gerissenen, aber ungeschickten Gaunerfreunden ist eine gelungene Abwechslung zu den sonstigen Krimis, die ich so lese! Humorvoll und witzig zudem. Auch wenn es manchmal etwas überzogen ist, aber meines Erachtens passt das perfekt zur Thematik und zum Plot. Cool finde ich auch das Glossar am Ende des Buches. Dort lernt man ganz nebenbei die wichtigsten französischen Begriffe oder kann sein Französisch wieder aufpolieren.

Merci 🙂 an die beiden Autoren für diesen zweiten coolen und gelungene Fortsetzung der neuen Bestsellerserie.

Buchrücken:

Willkommen auf der Tour de Fettnäpfchen – mit sechs gerissenen, aber ziemlich ungeschickten Gaunerfreunden

Das Leben könnte nicht schöner sein in Port Grimaud an der Côte d’Azur: Die unverbesserliche Gaunertruppe um Monsieur Lipaire hat sich gerade erst von ihrem ersten Fall in der südlichen Sonne erholt, als ihr Lieblingsfeind, die Familie Vicomte, zum nächsten Schlag ausholt: Die Adelsdynastie will das idyllische Lagunenstädtchen komplett unter ihre Herrschaft bekommen. Selbst der Bürgermeister weiß erst einmal nicht, wie ihm geschieht. Die eingeschworene, wenn auch ziemlich ungleiche Ganoventruppe muss sich erneut zusammenraufen und der Sache annehmen. Lipaires charmante Dilettanten haben zwar von nichts wirklich Ahnung, doch sie sind mit allen Wassern gewaschen und werden die Vicomtes aufhalten. Oder müssen sie ihnen demnächst den Champagner servieren?

Die Autoren:

VOLKER KLÜPFEL und MICHAEL KOBR kennen sich schon länger, als sie sich nicht kennen: seit ihrer gemeinsamen Schulzeit im Allgäu-Gymnasium in Kempten. Nach dem Studium wurde Klüpfel Journalist, Kobr Realschullehrer. Inzwischen sind sie beide Vollzeit-Autoren und vor allem durch die Krimis mit Kommissar Kluftinger bekannt. Doch die beiden haben auch ohne den grantigen Allgäuer reüssiert: mit dem Urlaubsroman „In der ersten Reihe sieht man Meer“ und mit dem Thriller „Draußen“.

Weitere Bücher:

Band 1: Die Unverbesserlichen. Der große Coup des Monsieur Lipaire, November 2022

Affenhitze, Funkenmord, Kluftinger, Morgen, Klufti, wird’s, Herzblut, Grimmbart, Rauhnacht, Milchgeld, Erntedank, Laienspiel, Himmelhorn, Schutzpatron, Mahlzeit, u.v.m.

Fazit: ***** „Die Unverbesserlichen – Die Revanche des Monsieur Lipaire“ von Klüpfel / Kobr ist im Ullstein Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 384 Seiten, die mir sehr gut gefallen haben. Kicher 😉 und ratet mal, wo wir diesen Sommer hinreisen werden!

Hartes Leben „Bräuteschule“ …

Findelmädchen

Findelmädchen: Aufbruch ins Glück

Hartes Leben „Bräuteschule“ …

Diane Jordan

Manche Bücher packen einen von der ersten bis zur letzten Seite. Mein neuester Roman „Findelmädchen“ von Lilly Bernstein ist so ein Buch. Das Cover des Taschenbuchs ist perfekt und treffend. Als Betrachter sieht man die Silhouette von Köln. Diese ist teilendsättigt und leicht im Dunst. Auf einer Brücke aus Kopfsteinpflaster stehen zwei Mädchen. Das größere hat einen lustigen Pferdeschwanz, ein adrettes Blüschen und ein kariertes Röckchen. Dicht daneben steht ein kleines dunkelhäutiges Mädchen mit krausen Haaren, was sich freundlich lächelnd umschaut. Die Szene wirkt anrührend und passt perfekt zum Plot. Der Klappentext überzeugt mich sofort. Eine Familiensaga ganz nach meinem Geschmack. Die Protagonisten sind fein erdacht und authentisch beschrieben. Helga, Jürgen, deren Ersatzfamilie sowie Familie wirken lebensecht. Der Schreibstil von Lilly Bernstein ist sensationell. Mitreißend, gefühlvoll und emotional aufs Papier gebracht. Die geschilderten Szenen gehen unter die Haut. Ich bin ganz begeistert. So ein tolles Buch habe ich lange nicht mehr gelesen. Der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch. Begonnen wird im Dezember 1954, der Leser erfährt von Helga und Jürgen und deren Schicksal. Dieses berührt schon sehr. Ebenfalls die spätere Familienzusammenführung mit dem Vater durch den Kindersuchdienst und den französischen Ersatzeltern der beiden. Die Handlung spielt in verschiedenen Zeitebenen und wird durch verschiedene Erzähler dem Leser nach und nach nähergebracht. Besonders spannend wird die Geschichte durch regelmäßige Tagebucheintragungen der „verschollenen“ Mutter der Geschwister, was mir sehr gut gefällt. Puzzlestück um Puzzlestück wird eine grandiose Geschichte daraus. Lilly Bernstein gelingt es durch eindringliche und emotionale Schilderungen, den Leser in den Bann zu ziehen. Toll recherchiert und fein mit den Romanfiguren umgesetzt. Der Traum von Bildung und Beruf, Emanzipation und dem Rollenbild der Frau auf der einen Seite, versus der „unmenschlichen“ Bedingungen, die Findelkinder und ganz besonders die „Besatzungskinder“ aushalten und ertragen mussten, ist fantastisch beschrieben. Ich musste beim Lesen ein paarmal mit den Tränen kämpfen. Auch die für uns heute anmutenden „merkwürdigen“ Gesetze, die es zur damaligen Zeit gab, wie zum Beispiel die „Kuppelei“. Undenkbar heute, aber früher gang und gäbe. Ebenso wie der Besuch bei der „Engelmacherin“, die „illegale“ Schwangerschaften unterbrach. Schüttel, gruselig! Der Roman ist eine tolle Mischung aus Familiensaga und Gegenwartsliteratur, Wirtschaftswunder und Nachwehen des Krieges. Die „Bräuteschule“ und das „Waisenhaus“ sowie die kaltherzigen Nonnen werden so gekonnt beschrieben, dass man meint das alles selber erlebt zu haben. Zudem kommen mir Schilderungen meiner Mutter (Jahrgang 1943) in den Sinn, die im Sauerland selber auf einem von Nonnen geführten Gymnasium unterrichtet wurde. Damals musste sie als „Försters Töchterlein“ noch Stöcke aus dem Wald mitbringen, denn die „Prügelstrafe“ gab es damals noch. Allerdings berichtete meine Mutter, dass sie die Stöcke, die sie dort abliefern musste vorher dick mit Zwiebeln eingerieben habe, damit die eher brechen, wenn die Schülerinnen gehauen wurden und meist traf es sie zuerst, da sie immer für einen Streich zu haben war…. Da muss man doch schlucken, was für harte Zeiten, genau wie in dem vorliegenden Roman. Zum Glück wird am Ende fast alles gut! Und ich möchte nicht spoilern und zu viel verraten, aber dieses Buch mussssssss unbedingt gelesen werden! Und: „by the way“: Für das Cover-Foto habe ich Teile meiner über 50 Jahre alten Puppenstube genutzt und auch drei gedrechselte Holzmurmeln, die im Buch eine zentrale Rolle spielen …. Achtet mal drauf ,-)!

Inhalt:

Das Wirtschaftswunder und die Nachwehen des Krieges: Eine junge Frau erkämpft sich ihren Weg

Köln 1955: Die 15-jährige Helga und ihr Bruder Jürgen leben endlich wieder bei ihrem aus russischer Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Vater. Von der Mutter fehlt seit Kriegsende jede Spur. Der Vater baut sich mit einem Büdchen eine neue Existenz auf, Jürgen beginnt bei Ford. Helga aber, die sich nichts sehnlicher wünscht, als aufs Gymnasium zu gehen, soll sich in der Haushaltungsschule auf ein Leben als Ehefrau vorbereiten. Während eines Praktikums im Waisenhaus muss sie entsetzt mitansehen, wie schlecht die Kinder dort behandelt werden. Schützend stellt sie sich vor ein sogenanntes »Besatzerkind«. Und sie verliebt sich. Doch die Schatten des Krieges bedrohen alles, was sie sich vom Leben erhofft hat …

Die Autorin:

Lilly Bernstein ist das Pseudonym der Kölner Journalistin und Autorin Lioba Werrelmann, deren Debütroman Hinterhaus 2020 mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet wurde. Sie stammt aus einer Bäckersfamilie und wuchs zwischen Laden und Backstube auf. Ihre Mutter ist ebenfalls Bäckerskind und hat die Nachkriegszeit noch in lebendiger Erinnerung. Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück ist Lilly Bernsteins persönlichster Roman. Mit seiner Veröffentlichung geht für die Autorin ein Herzenswunsch in Erfüllung.

Weitere Bücher:

Trümmermädchen

Fazit: ***** plus, plus, plus! Der Roman „Findelmädchen“ von Lilly Bernstein ist im Ullstein Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 592 emotionale Seiten, die sehr gut recherchiert sind und voller Herzenswärme geschrieben wurden.

„Ohne Fleiß kein Preis“ …

Crime-Time …

Affenhitze: Kluftingers neuer Fall

Diane Jordan

„Ohne Fleiß kein Preis“ …

Als echter Krimifan kommt man natürlich nicht um Kluftingers neuen Fall „Affenhitze“ herum. Die Spiegel Bestseller Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr begeistern mich nun schon zum zwölften Mal. Die Krimis sind zwar meist irgendwie gleich oder schablonenhaft, da die Verhaltensweise oder die Aussagen klischeehaft und wiederkehrend sind, aber mich stört das eher weniger. Für mich ist es lesetechnisch dadurch auch eher so, als ob man zyklisch weitere Male auf Kommissar Kluftinger und sein Umfeld trifft. Diesmal begegnet Kluftinger Urzeitaffe „Udo“. Der Ausgrabungsort des berühmten Skeletts (das es wirklich gibt) wird zum Tatort, denn dort findet man nun den toten Professor Brunner. Das Cover passt thematisch hervorragend zum Buchinhalt, als Betrachter sieht man einen schweren Spaten, braune lehmige Erde, Reste eines Skeletts, einen rot-weißen Zollstock sowie Reste des angedeuteten Allgäus. Der Titel ist erhaben aufgedruckt, ebenso wie zahlreiche kleine Wassertropfen, die das Ganze perlig und hitzig wirken lassen. Der Klappentext begeistert mich und ruckzuck fange ich gespannt an zu lesen. Sprachstil und Wortwitz sowie die herrliche Mundart sind mir schon aus den voran gegangenen Krimis der Serie bestens vertraut. Ich mag den kauzigen Kluftinger und sein „Zefix, was für eine Hitze!“. Der eigenbrötlerisch und teils wunderlich wirkt. Die Protagonisten sind bestens erdacht und gut beschrieben. Der Plot sowie die Thematik gefallen mir. Besonders, da es den Archäologischen Sensationsfund „Udo“ in der Tongrube ja tatsächlich gibt/gab. Der Lesestoff plätschert so vor meinen Augen dahin. Der Kommissar hat gleich mehrere Baustellen, auf denen er ermitteln oder dazwischenfunken muss. Der ermordete Wissenschaftler hatte viele Feinde und war nicht gerade einfach. Dazu kommen private Probleme beim Kluftinger, die ebenfalls zu bewältigen sind. Als Leser kommt man ähnlich wie bei einer Ausgrabung, Stück für Stück, dem Sensationsfund näher. Wie im wirklichen Leben passieren nebenher witzige und unterhaltsame Dinge. Neben Kommunikation im Funkverkehr, Seite 11 … Code verwenden, nach dem Motto die Kuh ist gelandet … oder Facebook-Freundschaftsanfragen, Drohnenflüge mit Dr. Langhammer oder lustigen Pizzabestellungen, Seite 46 bis 50, wartet das Buch mit einigem zeitgemäßen und trendigen Dingen auf. Die beiden Autoren haben wieder einmal ganze Arbeit geleistet und so blitzt sogar ein ernster Hintergrund im Krimi mit auf, der hat zwar nichts mit den Mordermittlungen zu tun, ist aber durchaus erwähnenswert. Die virtuelle Zeit, die man im Internet vertrödelt, versus die fehlenden sozialen Kontakte, in der Realität und die dadurch resultierende Facebook-Freundschaftsanfrage. Was zudem für witzigen Lesestoff sorgt. Trocken, frotzelig und in die Gegend und zu den Bewohnern passend. Selbst der Klimawandel und seine Folgen werden grob angerissen, was ja schon sehr modern und fortschrittlich wirkt und auch ist und auch im Titel „Affenhitze“ mit auf den Leser wirkt.  Witzig finde ich zudem den Gebrauch der Anglizismen durch Kluftingers Angehörigen, die den Leser auf die Bedeutung und Herkunft von Fremdworten im eigenen Alltag hinweist. Allerdings verwundert mich etwas, dass der Kommissar kaum Englisch versteht und so denkt, das die Nanny seiner Enkeltochter (Seite 51) ein Plüsch-Einhorn ist. Das wirkt zwar auf den ersten Blick komisch, passt aber meiner Meinung nach nicht zum gestandenen, älteren „Klufti“. Der Spannungsaufbau ist in meinen Augen nicht hundert prozentig geglückt. Es gibt zu viele Nebenschauplätze, die vom Fall ablenken oder wie beim Hausbau als Füllmaterial dienen. Nichtsdestotrotz gefällt mir der Krimi und auch seine vorhersehbare Auflösung. Und zum Glück ist am Ende auch, wie gewohnt, fast alles gut.  

Inhalt:

Kluftinger kommt ins Schwitzen

Zefix … was für eine Hitze! Eigentlich viel zu schwül, um vor die Tür zu gehen. Aber Kluftinger hat keine Wahl:  Er muss in der Tongrube ermitteln, in der Professor Brunner vor einiger Zeit das berühmte Skelett des Urzeitaffen „Udo“ ausgegraben hat.  Nun wurde Brunner verscharrt unter einem Schaufelbagger gefunden. Der Wissenschaftler, der mit seinem Fund beweisen wollte, dass die Wiege der Menschheit im Allgäu liegt, hatte viele Feinde. Kluftinger hat deshalb gleich mehrere Verdächtige im Visier, darunter die Mitglieder einer obskuren Sekte. Aber auch privat muss sich der Kommissar um ein Observationsobjekt kümmern: Die Tagesmutter seiner kleinen Enkelin verfolgt höchst seltsame Erziehungsansätze. Grund genug, ihr genauer auf die Finger zu schauen und Flugstunden mit Doktor Langhammer und seiner neuen High-Tech-Drohne auf sich zu nehmen. Doch der Probeflug gerät gefährlich aus dem Ruder …

Die Autoren:

Altusried hat einen prominenten Sohn: Kommissar Kluftinger. Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, kommt wenigstens aus dem gleichen Ort. Nach dem Abitur zog es ihn in die weite Welt – nach Franken: In Bamberg studierte er Politikwissenschaft und Geschichte. Danach arbeitete er bei einer Zeitung in den USA und stellte beim Bayerischen Rundfunk fest, dass ihm doch eher das Schreiben liegt. Seine letzte Station vor dem Dasein als Schriftsteller war die Feuilletonredaktion der Augsburger Allgemeinen. Die knappe Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Familie, mit der er im Allgäu lebt. Sollte noch etwas Zeit übrig sein, treibt er Sport, fotografiert und spielt Theater. Auf der gleichen Bühne wie Kommissar Kluftinger.

Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten im Allgäu, studierte in Erlangen ziemlich viele Fächer, aber nur zwei bis zum Schluss: Germanistik und Romanistik. Nach dem Staatsexamen arbeitete er als Realschullehrer. Momentan aber hat er schweren Herzens dem Klassenzimmer den Rücken gekehrt – die Schüler werden’s ihm danken –, um sich dem Schreiben, den ausgedehnten Lesetouren und natürlich seiner Familie widmen zu können. Kobr wohnt mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern im Unterallgäu – und in einem kleinen Häuschen mitten in den Bergen, wo die Kobrs im Winter häufig auf der Skipiste, im Sommer auf Rad- und Bergtouren unterwegs sind. Wenn nicht gerade mal wieder eine gemeinsame Reise ansteht …

Weitere Bücher:

Morgen, Klufti, wird`s…, Milchgeld, Erntedank, Seegrund, Laienspiel, Rauhnacht, Schutzpatron, Herzblut, Grimmbart, Himmelhorn, Kluftinger, Funkenmord, u.v.m,

Fazit: **** Der Krimi „Affenhitze“ vom Autorenduo Klüpfel/Kobr ist im Ullstein Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 560 Seiten, die mich stets gut unterhalten.

Princess of Wales…

Princess of Wales…

Diana: Königin der Herzen | Die einfühlsame Romanbiografie über Prinzessin Diana (Ikonen ihrer Zeit, Band 5) 

Die neue Ikonen Reihe aus dem Ullstein Verlag gefällt mir richtig prima. Und ich habe lesetechnisch auch schon einige Titel davon verschlungen. Die Autorin Julie Heiland war mir allerdings vorher noch nicht so präsent. Sie porträtiert nun im vorliegenden Buch, die Diana Biografie sehr brillant. Die außergewöhnliche und faszinierende Lebensgeschichte der verstorbenen Prinzessin Diana ist sehr emotional und unter die Haut gehend, wie ich finde. Das Cover ist mit einer typischen Londoner Szene treffend gestaltet. Prinzessin Diana ist als echte Stil-Ikone in einem flamingofarbenen Dress mit schwarzem Rock, Pumps und neckischen Hütchen darauf zu sehen. Der Klappentext auf der Rückseite des Buches gefällt mir und ich erhoffe noch einige Neuigkeiten zu erfahren. Gespannt fange ich den dicken Taschenbuch Wälzer an zu lesen. Das Zitat gleich am Anfang des Buches „Ich richte mich nicht nach Regeln, weil ich vom Herzen geleitet werde und nicht vom Kopf“. Diana, Princess of Wales finde ich passend gewählt. Für mich macht es Prinzessin Diana aus, so wie ich sie in Erinnerung habe. Der Roman beruht zwar auf wahren Begebenheiten, aber die Erzählung sowie die Dialoge sind allerdings fiktiv. Einige Szenen wurden von der Autorin romantechnisch angepaßt, was mir aber nicht großartig auffällt oder mich beim Lesen stört. Die Protagonisten sind fein beschrieben und könnten so tatsächlich agiert haben. Der Schreibstil der Autorin ist bildgewaltig und flüssig. Aus der schüchternen Di wird die Königin der Herzen. Diesen Weg als Leserin, über den Zeitraum von 1977 bis zum traurigen Ende1997 mit zu verfolgen, ist großartig. Mutig schreitet sie gegen allerlei Ungemach vor. Trotzdem kann sie nicht alle Probleme in ihrer unmittelbaren Umgebung lösen. Die Untreue von Charles und Herzogin Camilla, ihre eigene Essstörung Bulimie sowie ihre zahlreichen Ängste und Depressionen, die eises Kälte ihrer Schwiegermutter, haben Diana zeitlebens arg zugesetzt. Sie wirkte zerbrechlich und arg gebeutelt. Allerdings handelte sie zeitweise auch nicht ganz korrekt, ich denke da an ihre eigenen Affären. Obwohl ich es auch irgendwie verstehen kann, denn so viel Lieblosigkeit und Kälte erträgt man als liebende Frau wohl kaum. Das ihr Leben so tragisch endete, lässt mir auch heute noch einen Kälteschauer über den Rücken laufen.

Inhalt:

Lady Diana – die Ikone ihrer Zeit

London, 1978: Die siebzehnjährige Diana Spencer ist zu Gast auf einem Polospiel. Da sie selbst einer der angesehensten Adelsfamilien des Landes entstammt, ist die Welt, in der sie sich an diesem Tag bewegt, nicht fremd. Im Gegenteil, es beginnt ein Flirt mit dem zukünftigen König Großbritanniens, der ihr Leben für immer verändern soll: Keine drei Jahre später steht sie vor 3500 geladenen Gästen in der St. Paul’s Cathedral und feiert die Hochzeit des Jahrhunderts. Doch obwohl der Alltag in der Königsfamilie mit seinem strengen Protokoll ihr nicht entspricht und Charles ihre Liebe nicht erwidert, findet sie ihren ganz eigenen Weg – und die Welt liegt ihr schon bald zu Füßen…

Die Autorin:

Julie Heiland wurde 1991 geboren. Sie hat Journalistik studiert und eine Rhetorik- und Schauspielausbildung gemacht. Sie lebt in der Nähe von München.

Weiter Bücher:

Dark Falling, Die Freundinnen vom Strandbad, Blutwald, Bannwald, Pearl, Sternenwald, usw.

Fazit: ***** Das Taschenbuch Diana: Königin der Herzen ist im Ullstein Verlag erschienen. Der Roman hat 496 Seiten die eine Hommage an die verstorbene Diana sind.

Neugierige Nachbarn …

Wo kommen wir denn da hin: Der Offline-Opa sorgt für Ordnung

Neugierige Nachbarn …

Mein neuestes Buch “Wo kommen wir denn da hin“ von Günter Habicht, alias Torsten Rohe erinnert mich voll krass an meine Jugend in ländlicher Umgebung. Wir hatten auch so eine Nachbarin, wie den beschriebenen Protagonisten Günter Habicht. Und so bekam man den Klatsch und Tratsch aus dem Lipperland hautnah und persönlich frisch geliefert, ob man wollte oder nicht. Ob irgendwelche Kinder von der Polizei bei Schlecker auf frischer Tat ertappt wurden oder der nette Nachbar von neben an, seine Frau betrogen hat. Da war alles im Angebot.  Genau wie in meinem vorliegenden Roman. Schon das Titelbild zeichnet das Grauen für die tyrannisierte Nachbarschaft durch den selbsternannten Ordnungshüter. Sinnbildlich zeigt es ein Skateboard fahrendes Kind, das natürlich gegen die Fahrtrichtung in einer Einbahnstraße unterwegs ist. Kleingeist und Kleinstadt vom feinsten. Da ist es Günter Habicht, Rentner mit viel Freizeit, der seine Nachbarschaft aufmischt und die Menschen nach und nach gegen sich aufbringt. Ich stelle mir dann immer insgeheim die Frage, wer will das tatsächlich alles so brühwarm wissen? Der „liebe“ Günter hat es sich jedenfalls zum Sport gemacht, die Vorkommnisse in der näheren Umgebung genau zu beobachten und noch schlimmer, zur Anzeige zu bringen.  Aber immer ungefragt Bericht darüber zu erstatten, nervt ungemein, nicht nur Renate Bergmann, die mir schon bestens aus anderen Büchern von Torsten Rohde bekannt ist.  Aber Günters Ehefrau Brigitte und die skurrile und witzige Frau Bergmann wissen natürlich, dass in etwas gemäßigtere Bahnen zu lenken. Der Schreibstil und die Wortwahl von Rohde sind dabei sehr unterhaltsam und witzig. Unterhaltsam, locker, flockig und leicht. Treffsicher beobachtet und fein formuliert, wird der eine oder andere bestimmt auch so ein nachbarschaftliches Exemplar in seiner unmittelbaren Wohnumgebung entdecken können, wenn er nur gut und genau hinschaut. Ich freue mich jedenfalls über den Auftakt der neuen Serie um den neuen „Offline-Opa“ Günter Habicht. Und das neugierige Nachbarn auch ein Vorteil sein können, zum Beispiel falls mal eingebrochen wird, oder wenn man irgendwie im heimischen Garten verunglückt, sei nur am Rande erwähnt. Und ganz nebenbei (Vorsicht Spoiler:-): Günter und Brigitte werden bestimmt tolle Großeltern von Tochter Mareikes Überraschungs-Enkelchen. Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf die Fortsetzung und ein Wiedersehen, mit all meinen liebgewonnen Romanfiguren.

Inhalt:

Der Habicht hat ein Buch geschrieben. Na, da werden Se was zu lachen haben! « Renate Bergmann

Günter Habicht, 63 und ehemaliger Busfahrer, wacht über die Nachbarschaft. Unsachgemäß getrennter Abfall, falsch geparkte E-Roller: Nichts entgeht seinem scharfen Auge. Günters Frau Brigitte bringt das auf die Palme. Aber Günter hilft auch, wo er kann! Mit Vorliebe im Baumarkt – dort sogar besser als jeder Mitarbeiter. Und natürlich geht er auch mit Brigitte zu IKEA. Solange dort nicht auch gerade Renate Bergmann unterwegs ist – denn die weiß, dass Günter zu Hause unter dem Pantoffel steht. Wenn die das bloß nicht überallhin twittert! Dann ist es nämlich aus mit Günters Autorität …

»Die Eberzahn hatte direkt vorm Hydranten geparkt, und die Uhr war auf 4 Minuten 23 Sekunden, als sie den Zündschlüssel drehte und den Wagen startete. Wenn das nun jeder so machen würden, wo kämen wir denn da hin?! Mit der Anzeige musste sie rechnen.«

Der Autor:

Die neue Serie des Erfolgsautors Torsten Rohde alias Renate Bergmann!

Torsten Rohde, Jahrgang 1974, hat in Brandenburg/Havel Betriebswirtschaft studiert und als Controller gearbeitet. Sein Twitter-Account @RenateBergmann entwickelte sich zum Internet-Phänomen. Unter dem Pseudonym Renate Bergmann hat er bereits zahlreiche erfolgreiche Bücher veröffentlicht. Nun startet seine neue Serie mit dem Offline-Opa Günter Habicht.

Weitere Bücher:

Renate Bergmann-Serie

Fazit: **** Das Taschenbuch „Wo kommen wir denn da hin“ ist im Ullstein Verlag erschienen. Der witzige Roman hat 240 Seiten, die einen die eigene Nachbarschaft wieder mit etwas mehr Humor betrachten lassen.

Heikles Thema …

Ihr Königreich: Der neue Kriminalroman vom Nummer-Eins- Bestsellerautor der Harry-Hole-Serie

Diane Jordan

Als waschechter Krimi- und Thriller-Fan habe ich natürlich auch einige Bücher von Jo Nesbo gelesen. Mein letztes Buch war: „Durst“! Der elfte Fall für Harry Hole. Mein größter Gänsehautmoment war, als ein kaltblütiger Killer Frauen auf bestialische Weise mordet und die Polizei wochenlang im Dunkeln tappt! Mit unerwarteten Wendungen schafft es Jo Nesbo immer wieder aufs Neue, die Aufmerksamkeit der Leser zu binden, wie ich finde. Gerne würde ich daher sein neuestes Buch „Ihr Königreich“ ebenfalls in mein „Königreich“ einziehen lassen. Cool 🙂 und hier ist es nun. Angekommen in meinem Reich. Das Cover sieht geheimnisvoll aus. Die teilendsättigten Farben und der feuchte Asphalt führen den Blick zu einem in der Ferne stehenden, uns den Rücken zukehrenden Mann. Der Klappentext verspricht Spannung. Bruderzwist, Liebe und ein unaufgeklärter Mord am Chef der Polizei bilden den Handlungsrahmen und machen neugierig auf den Inhalt. Falls mich wer sucht :-), ich fange dann mal mit meinem Kriminalroman an. Das Cover wirkt minimalistisch. Und durch die Bildbearbeitung, die alles auf den Weg und den Mann im Hintergrund reduziert, spannend. Der Klappentext macht neugierig und Lust auf die Auflösung :-). Zu gerne würde ich lesen, wie es mit den Brüdern weiter geht. Und was es mit der Architektin Shannon auf sich hat. Daher schnappe ich mir diesen Kriminalroman und fange gebannt an zu lesen. Der Schreibstil und die Wortwahl des Autors sind angemessen und gefallen mir. Die Protagonisten Roy und Carl sind vortrefflich gewählt und detailreich beschrieben. Der Erzählstil ist in der „Ich-Form“. Im Plot geht es dramatisch zu. Liebe, Crime, Loyalität zwischen den Geschwistern, Gier und Mord sind an der Tagesordnung. Jo Nesbø kehrt zur alten Form zurück und dieses Buch ist meines Erachtens perfekt gelungen! Ein Familiendrama par excellence, aufgepeppt mit viel Crime. Allerdings ist der Roman eher rustikal und derb und durch die beschriebenen Gewaltszenen, eher für nicht zu zart besaitete Leser. Dies sollte man bei der Auswahl auch berücksichtigen. Psychologisch aber fein aufbereitet und beschrieben. Der Spannungsaufbau ist geglückt, die Kurve steigt bis zur Buchmitte stetig an. Die Bruderliebe erinnert mich ein wenig an Kain & Abel, allerdings verliert die Geschichte mittendrin für mich auch ein wenig an Glaubwürdigkeit. Zu viele Ungereimtheiten und merkwürdige Zwischenfälle häufen sich, was ich irgendwie enttäuschend finde. Das letzte Quäntchen Spannung geht mir dadurch leider verloren, weil ich mir viele Geschehnisse und Ereignisse schon im Voraus denken konnte. Trotz allem fand ich den Unfalltod der Eltern und die Zeit danach ereignisreich und ungewöhnlich. Insbesondere die zwei weiteren Verbrechen  und die hässlichen Themen Gewalt und Missbrauch, deshalb mein Tipp: unbedingt lesen!

Inhalt:

In den norwegischen Bergen lebt ein Mann ein friedvolles Leben. Doch eines Tages kehrt sein jüngerer Bruder – schon immer der erfolgreichere und charmantere der beiden – in ihren Heimatort zurück, in Begleitung seiner neuen schönen Frau. Schon bald wird klar, dass er nicht so unschuldig ist, wie es scheint.

Der Autor:

Jo Nesbø, 1960 geboren, ist Ökonom, Schriftsteller und Musiker. Er gehört zu den renommiertesten und erfolgreichsten Krimiautoren weltweit. Jo Nesbø lebt in Oslo.



Günther Frauenlob studierte Geografie und ist seit 1993 als freier Übersetzer tätig. Er übersetzt erzählende Literatur und Sachbücher aus dem Norwegischen und Dänischen, zu den von ihm ins Deutsche übertragenen Autoren gehören Jo Nesbø, Lars Mytting, Thomas Enger und Arnhild Lauveng. Er ist Mitglied im Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke, VdÜ, und lebt in Waldkirch.

Weitere Bücher:

Messer (12), Durst (11), Koma (10), Die Larve (9), Leopard (8), Schneemann (7), Der Erlöser (6), Das fünfte Zeichen (5), Die Fährte (4),  Rotkehlchen (3), Kakerlaken (2), Fledermausmann (1),

Fazit: 4****Der Kriminalroman “ihr Königreich“ ist im ullstein Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat  593 spannende und packende Seiten.

Klacker, klacker …

Die Rückkehr des Würfelmörders

Diane Jordan

Denkt man an Würfel, hat man unweigerlich Spiel und Spass im Kopf. Mir geht es zumindest so ;-), aber neuerdings wird mir beim Klackern der fallenden Würfel und der angezeigten Augenzahl irgendwie gruselig zumute. Ob das an meinem neuen Thriller „Die Rückkehr des Würfelmörders“ von Stefan Ahnhem liegt? Ich vermute es fast, denn vorher hatte ich solche beklemmenden Gefühle nicht. Nachdem der Würfelmörder abrupt mit einem Cliffhanger und mich mit einigen offenen Fragen fassungslos zurücklies, freue ich mich nun auf die Fortsetzung. Die blutrünstige Mordserie 

geht rasant im südschwedischen Schonen, in der Provinz Skåne län, weiter. Kommissar Fabian Risk, der schon im ersten Band ermittelt hat, erkennt nach und nach, das der Mörder ein teuflisches Spiel mit ihm und den zahlreichen Opfern spielt. Als Leser ist es gar nicht so einfach, bei den vielen Handlungssträngen, Mordwaffen und Tatorte im Kopf zu behalten und nicht den Überblick zu verlieren. Trotzdem schafft der Autor es mit einer flotten Schreibe, den Leser in den Bann zu ziehen. Die Wortwahl ist authentisch und der Thematik angemessen. Der Thriller beginnt mit einem Auszug aus Band 1. Dann wird schnell die These aufgestellt, dass es keinen Mord ohne Motiv gibt. Aber hier ist alles anders, denn Bosheit hat noch nie ein Motiv gebraucht. Und eine schlechte Gesinnung hat der Würfelmörder. Oder wie Novalis schon sagte: „Bosheit ist nichts als eine Gemütskrankheit.“ Menschliche Abgründe machen sich breit und regen zum intensiven Nachdenken an. Aber auch die mathematischen Basteleien und das Geheimnis zum „Ikosaeder“ und dem „X“ werden nach und nach gelüftet. Die Spannungskurve steigt nach und nach steil an. Besonders gut gefallen hat mir der abschließende, entscheidenden Machtkampf im Freizeitpark. Spannend, effektvoll und dramatisch zugleich. Der Plot ist mitreißend bis zum harten Ende.

Und dem Leser wurden immer wieder Finten gelegt und mit vielen Wendungen gab es mehrere Gänsehautmomente, bis ich den/ die wahren Täter erkannt habe.

Inhalt:

Der Würfel ist sein Schicksal. Wer kann den Mörder stoppen?

Die brutale Mordserie von Helsingborg nimmt kein Ende. Der Würfelmörder tötet völlig willkürlich: Ein Rentner wird in einer Plastikhülle erstickt. Ein Kind wird nachts in seinem Bett ermordet. Ein Segler wird mit einem Schwert auf seinem Boot enthauptet. Kommissar Fabian Risk begreift als Erster, dass die Morde zusammenhängen: Alle haben kein Motiv und immer neue Methoden. Als Risk an einem Tatort einen Würfel findet, erkennt er, dass dieser Fall wie kein anderer ist. Der Mörder spielt ein Spiel. Und die Regeln kennt nur er selbst. Wird der Würfel auch über Risks Leben entscheiden?

„Es packt dich auf der ersten Seite und lässt dich nicht mehr los.“ Hjorth & Rosenfeldt

“Stefan Ahnhem gehört zur internationalen Krimi-Elite” Krimi-Couch

Wie das Töten begann, lesen Sie in „Der Würfelmörder“

Der Autor:

Stefan Ahnhem ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und preisgekrönt. Bevor Ahnhem begann, selbst Krimis zu schreiben, verfasste er Drehbücher unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Kopenhagen.

Weitere Bücher:

Der Würfelmörder – Band 1, Und morgen du, Herzsammler, Minus 18 Grad,

Fazit: 5***** Der Thriller: „Die Rückkehr des Würfelmörders – Band 2“ ist im Ullstein Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat 512  aufregende Seiten, die einem die Haare zu Berge stehen lassen!

Gänsehaut puuuuur ….

Der Würfelmörder

Diane Jordan

Als Kind der 70ziger sind mir die meisten Würfelspiele natürlich bekannt 🙂 und so manch eine laue Camping-Sommernacht fand mit lautem Kniffel-Holzwürfel-Geklacccckkker, lach allerdings ohne Mord, (höchstens Mücken) ihren Ausklang. Als begeisterter Krimi- und Thriller-Leser ist mir natürlich sofort das auffällige Cover „Des Würfelmörders“ von Stefan Ahnhem ins Auge gestochen. Die Optik der Bücher gefällt mir zwar eher nicht. Mich spricht die eher minimalistische Gestaltung nicht an.

Raffiniert sind hingegen die Farben gelb & schwarz für die beiden Cover eingesetzt. Gelb steht, soweit ich meine, für Lügen, Verrücktheit oder Warnungen. Laut der Farbpsychologie steht die Farbe Schwarz für tiefe Nacht, erhabene Macht und den Tod. Sie steht für Trauer, Hass oder Grausamkeiten. Natürlich verbindet man mit der Farbe schwarz ein schweres und gewaltvolles Ende, wie ich es hier auch vermute, wenn ich mir den Klappentext so durchlese. Der Würfel könnte ein Symbol sein, sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Naheliegend wäre die symbolische Bedeutung für Glückspiel. Auch könnte es einen Hinweis über Sieg oder Niederlage geben. Das die Würfel zerteilt sind, könnte ein Hinweis auf eine gespaltene Persönlichkeit assoziieren, wie sie der Mörder zu haben scheint. Der Protagonist Kommissar Fabian Risk ist, meines Erachtens, vom Autor vortrefflich erschaffen worden, ebenso wie die zahlreichen Nebendarsteller. In Schweden ist es halt immer etwas einsamer und dunkler, aber eben auch ein kleines Paradies für  Erholungssuchende aus den fernen Städten. Kommissar Risk wirkt auf mich menschlich und könnte so tatsächlich irgendwo im kauzigen Schweden leben. Diese Abgründe, wie aus Menschen Mörder werden, finde ich immer recht lesenswert und aufregend. Zwar ist es auch makaber und menschenverachtend, einen „Würfel“ über Leben, Tod und Tötungsart entscheiden zu lassen, aber genau das ist es, was für mich als Leser den Reiz ausmacht. Der Plot des Würfelmörders ist ungewöhnlich und anders als die meisten Krimis und Thriller, die ich so lese.  Spannend ist für mich, wie gelingt es Kommissar Risk den Täter zu ermitteln, obwohl kein konkretes Motiv in Bezug auf das Opfer vorliegt. Eine weitere besondere Herausforderung wird die dem Zufall geschuldete Tötungsart durch Pistole, Seil, Armbrust, Speer, Messer, Steinschleuder, Schwert, Gewehr usw. darstellen. Damit werden die psychologischen Aspekte eine besondere Rolle spielen. Dieser Krimi ist härter und bestimmt nichts für zart besaitete, aber er hat eine komplexe Handlung, die strikt durchgezogen wird. Der Klappentext ist vielversprechend und enttäuscht den Leser nicht. Die Spannungskurve wird nach und nach angezogen. Es gibt zahlreiche Gänsehautmomente, die einem die Häääärchen zu Berge stehen lassen. Daher empfehle ich „ängstlicheren“ Personen das Buch im Hellen zu lesen. Ich hab das zumindest so in meiner Hängematte im Garten gemacht. So war der Nervenkitzel gut aushaltbar. Der Schreibstil ist flüssig und der Thematik angemessen. Trotzdem muss man als Leser arg aufpassen, dass man alle Handlungsstränge im Auge behält.   

In 99,9 % der Fälle gewinnt am Ende das „Gute“. Sollte dieses Werk eine Ausnahme sein? Im Hinblick auf die Serie könnte dieser Krimi vom „Normalen“ abweichen. Andererseits könnte der Täter zunächst gefasst werden und sich später durch Flucht der Strafe entziehen. Alles ist möglich und bietet Platz für Spekulationen…

Und Teil zwei, drei, … Und siehe da 🙂 es gibt tatsächlich einen zweiten Band! Der hoffentlich an dem Cliffhanger des ersten Teils anknüpft und „Licht ins Dunkle“ bringt.

… Der Würfel hat die Macht. Wann wird das Töten enden? …

Inhalt:

Dieser Thriller erschien 2019 unter dem Titel „10 Stunden tot“ im Ullstein Verlag.

Die Würfel sind gefallen. Wer wird das nächste Opfer sein?

In Helsingborg häufen sich brutale Mordfälle. Auch Kommissar Fabian Risk kann keinen Zusammenhang zwischen den Morden erkennen. Der Mord im Flüchtlingswohnheim zeigt keine Anzeichen für Fremdenhass. Der Tote im Einkaufszentrum ist eine grausame Hinrichtung. Alles was bleibt, ist eine lange Reihe blutiger Morde ohne Motiv. Doch was, wenn genau das der Zusammenhang ist? Was, wenn der Mörder einfach nur töten will? Aber wie fasst man einen Mörder, der kein Motiv hat?

Der Autor:

Stefan Ahnhem ist einer der erfolgreichsten Krimiautoren Schwedens. Seine Bücher sind allesamt Bestseller und preisgekrönt. Bevor Ahnhem begann, selbst Krimis zu schreiben, verfasste er Drehbücher unter anderem für die Filme der Wallander-Reihe. Er lebt mit seiner Familie in Kopenhagen.

Weitere Bücher:

Die Rückkehr des Würfelmördes, Band 2, Und morgen du, Herzsammler, Minus 18 Grad,

Fazit: 5***** Der Thriller: „Der Würfelmörder“- Band 1 ist im Ullstein Verlag erschienen. Das Taschenbuch hat  512 packende Seiten, die es in sich haben. Das große Würfelmörder-Finale gibt es dann in „Die Rückkehr des Würfelmörders“, das ich gerade gespannt angefangen habe. Natürlich werde ich auch dazu eine Rezi schreiben!

Würfelspiel …

Wie gefällt Dir die Optik der Bücher?

Die Optik der Bücher gefällt mir eher nicht. Mich spricht die eher minimalistische Gestaltung nicht an. Raffiniert sind hingegen die Farben gelb & schwarz für die Cover eingesetzt. Gelb steht, soweit ich meine, für Lügen, Verrücktheit oder Warnungen. Laut der Farbpsychologie steht die Farbe Schwarz für tiefe Nacht, erhabene Macht und den Tod. Sie steht für Trauer, Hass oder Grausamkeiten. Oft steht schwarz auch für ein schweres und gewaltvolles Ende, wie ich es hier auch vermute, wenn ich mir den Klappentext so durchlese. Der Würfel könnte ein Symbol sein, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, oder aber auch ein Zeichen für ein Glückspiel sein. Und auch ein Hinweis über Sieg oder Niederlage geben. Das die Würfel zerteilt sind, könnte ein Hinweis auf eine gespaltene Persönlichkeit assoziieren, wie sie der Mörder zu haben scheint.

Was erwartest Du von der Handlung?

Wie gelingt es dem Kommissar den Täter zu ermitteln, obwohl kein konkretes Motiv in Bezug auf das Opfer vorliegt. Eine weitere besondere Herausforderung wird die dem Zufall geschuldete Tötungsart darstellen. Damit werden die psychologischen Aspekte eine besondere Rolle spielen.

Stelle eine Vermutung an: Wird der Würfelmörder gefasst?

In 99,9 % der Fälle gewinnt am Ende das „Gute“. Sollte dieses Werk eine Ausnahme sein? Im Hinblick auf die Serie könnte dieser Krimi vom „Normalen“ abweichen. Andererseits könnte der Täte zunächst gefaßt werden und sich später durch Flucht der Strafe entziehen. Alles ist möglich und bietet Platz für Spekulation…Und Teil zwei, drei, …